

S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 1 / 2 0 1 7
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zwischen Video-Assistent und
Schiedsrichter.
Die Entscheidung, ob der
Videobeweis endgültig einge-
führt wird, wird der Interna-
tional Football Association
Board (IFAB) voraussichtlich
2018 treffen.
Schritt sei dann ein Monitor
am Spielfeldrand, „an dem der
Schiedsrichter selbst schauen
kann, wenn er Zweifel an einer
Entscheidung hat.“
In der Bundesliga wird der Video-
beweis derweil weiterhin offline
getestet – also ohne Kontakt
FIFA-Präsident Gianni Infantino (Mitte) verfolgte zusammen mit Massimo Busacca (Schieds-
richter-Chef der FIFA) einige Minuten des Länderspiels im Videoraum.
Panorama
Riem Hussein bei der
U 20-WM der Frauen
DFB-Schiedsrichterin Riem Hussein
war eine von 16 Schiedsrichterin-
nen, die von der FIFA für die
U 20-Weltmeisterschaft der Frauen
Ende November in Papua-Neugui-
nea nominiert wurden.
In der Gruppenphase konnte die
promovierte Apothekerin aus Bad
Harzburg einen Einsatz „verbu-
chen“: Bei der Begegnung zwischen
Korea und Brasilien traf die
36-Jährige im Sir John Guise
Stadium die Entscheidungen.
Unterstützt wurde sie dabei von
den Assistentinnen Belinda Brem
(Schweiz) und Angela Kyriakou
(Zypern) sowie der Vierten
Offiziellen Finau Vulivuli (Fidschi).
Das Spiel in Port Moresby, der
Hauptstadt von Papua-Neuguinea,
bot den Zuschauern mit dem
Endstand von 4:2 nicht nur sechs
Tore, sondern am Ende auch zwei
Platzverweise.
Zweimal gemeinsam im Einsatz: Belinda Brem (Schweiz),
Finau Vulivuli (Fidschi), Riem Hussein und Angela Kyriakou
(Zypern, von links).
In gleicher Besetzung kam das
Team um Riem Hussein auch im
Viertelfinale zum Einsatz: Beim
Duell zwischen den USA und Mexiko
kam die deutsche Unparteiische mit
zwei Verwarnungen aus. Nachdem
Mexiko zunächst mit 1:0 in Führung
gelegen hatte, drehten die
US-Amerikanerinnen das Spiel und
erzielten in der 3. Minute der
Nachspielzeit das 2:1-Siegtor.
Nachdem Riem Hussein beim
Eröffnungsspiel bereits als Vierte
Offizielle agiert hatte, kam sie auch
abschließend noch einmal in dieser
Rolle zum Einsatz, nämlich beim
Spiel um Platz 3 zwischen den USA
und Japan. „Meine Erwartungen
wurden komplett übertroffen”,
freute sich Riem Hussein am Ende
des Turniers über ihren insgesamt
sehr gelungenen WM-Auftritt.
Zweiter Testlauf für
den „Video-Schieds-
richter“
Im Klassiker zwischen Italien
und Deutschland absolvierte der
„Video Assistant Referee“ seinen
zweiten Testlauf – erstmals auch
mit deutscher Beteiligung.
FIFA-Präsident Gianni Infantino
zog erneut ein positives Fazit:
„Wir sind sehr zufrieden“, sagte
der Präsident nach dem Länder-
spiel im Giuseppe-Meazza-Stadion
in Mailand. „Natürlich ist noch
nicht alles perfekt, aber wir
testen ja noch.“
Insgesamt habe es in der zweiten
Halbzeit drei Szenen gegeben, in
denen der Video-Schiedsrichter
dem portugiesischen Unpartei-
ischen Artur Soares Dias eine
Hilfestellung gegeben habe,
erklärte Infantino. Dies war bei
zwei Strafraum-Situationen
der Fall, und einmal wurde das
vermeintliche (Abseits-)Tor Kevin
Vollands überprüft. „In allen drei
Fällen hat der Video-Schiedsrich-
ter die Entscheidungen sofort
bestätigt“, sagte Infantino.
Die FIFA werde das System nun
weiter testen, um zu Automatis-
men zu kommen. Der nächste