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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 1 / 2 0 1 7

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DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann ist innerhalb des Präsidiums der verantwortliche Mann

für Schiedsrichter-Angelegenheiten im Deutschen Fußball-Bund.

Titelthema

„Neue Technol

Beim DFB-Bundestag wurden Anfang November in vielerlei Hinsicht die Weichen für die kommenden

drei Jahre gestellt. SRZ-Reporter David Bittner nahm den Bundestag zum Anlass, um ein Gespräch

mit Ronny Zimmermann zu führen. Als Vizepräsident ist er innerhalb des DFB-Präsidiums für die

Schiedsrichter zuständig.

N

eben Trainerausbildung,

U 21-Nationalmannschaft und

Qualifizierung sind die Schieds-

richter nur ein kleiner Teil Ihres

Aufgabenbereichs. Was macht

für Sie speziell die Arbeit mit

Deutschlands Unparteiischen aus?

Ronny Zimmermann

: Für mich

sind die Schiedsrichter ganz sicher

kein kleiner Teil meiner Aufgabe,

sondern ein recht großer und

zudem ein sehr spannender. Weil

ich selbst nie Schiedsrichter war,

musste ich mir vieles erst einmal

erarbeiten. Dabei habe ich den

Fußball noch einmal aus einer

völlig anderen Perspektive ken-

nengelernt. Der ganze Bereich ist

unheimlich vielschichtig – von der

Spitze bis in die Jugendklassen.

Sie begleiten nun seit vielen Jahren

schon die Lehrgänge und Trainings-

lager der Spitzen-Schiedsrichter.

Wie erleben Sie die Arbeit dort?

Zimmermann

: Sehr detailliert.

Es ist absolut bemerkenswert,

wie präzise, aber auch wie

selbstkritisch die Schiedsrichter

arbeiten, wie akribisch sie sich

vorbereiten – das müsste noch

viel mehr nach außen vermittelt

werden.

Hat sich Ihr persönliches Bild vom

Schiedsrichter im Allgemeinen ver-

ändert, seitdem Sie diese Einblicke

haben?

Zimmermann

: Die Sichtweise

hat sich eigentlich nicht geän-

dert: Der Schiedsrichter ist

bekanntlich auch ein Mensch –

wie jeder Trainer, Stürmer oder

Abwehrspieler. Er ist jemand,

der den Fußball lebt und liebt,

der sich für dieses Hobby begeis-

tert, wie eben Trainer, Stürmer

oder Abwehrspieler auch. Der

Fußballer füllt eine Rolle im

Spiel aus und der Schiedsrichter

eben eine andere. Auf dem Platz

fügt sich dann alles zusammen,

das eine gibt es nicht ohne das

andere.

Wie zufrieden ist man an der DFB-

Spitze mit dem Leistungsbild der

Unparteiischen in Deutschland?

Zimmermann

: Sowohl die Leistun-

gen an der Spitze als auch an der

Basis sind in der Summe sehr gut.

Weltweit gibt es kein vergleichba-

res System wie bei uns. Vor allem

in der Breite, bis in die untersten

Spielklassen hinein, dürfte es

nirgendwo solch ein gutes Niveau

geben wie in Deutschland.

Beim DFB-Bundestag sprachen

Sie von dem Entwicklungs- und

Professionalisierungs-Prozess,

dem der Schiedsrichter-Bereich

in den vergangenen Jahren unter-

zogen wurde. Auf welche Errungen-

schaften sind Sie besonders stolz?

Zimmermann

: „Spannend“ ist an

dieser Stelle vielleicht der etwas

bessere Begriff. Wir leben alle in

einer total technologisierten Welt,

mit Internet und mit Smartphone.

Deshalb war es richtig, dass sich

auch die Schiedsrichter in den ver-

gangenen drei Jahren den neuen

Technologien geöffnet haben.

Dass wir künftig auch bei der

Entwicklung des Video-Schieds-

richter-Assistenten dabei sind,

ist somit ein logischer und rich-

tiger Schritt. Denn es ist immer

besser, wenn man Projekte selbst

mitgestaltet und eigenen Input

gibt, als wenn man später die

Beschlüsse anderer einfach nur

übergestülpt bekommt.

In der Radfahrer-Sprache würde

man sagen: Der DFB ist in Sachen

Video-Schiedsrichter aus der