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S C H I E D S R I C H T E R -Z E I T U N G 1 / 2 0 1 7

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Grundsätzlich seien die Lehr-

warte für neue Angebote sehr

aufgeschlossen. „Sie sind die

innovative Triebfeder“, lobte

der DFB-Lehrwart. Keine Überra-

schung also, dass besonders

die neue Medien-Plattform unter

dem Projekt-Titel „DFB-Schieds-

richter Media Service 2.0“ für

eine positive Erwartungshaltung

bei allen Anwesenden sorgte.

Diese soll zukünftig übersicht-

lich und benutzerfreundlich alle

wesentlichen Informationen,

Materialien, Hilfen und ‚Werk-

zeuge‘ auf einer Online-Plattform

bündeln. Mit ihren zahlreichen

Facetten soll das neue Angebot

sowohl für „Profis“ als auch für

Interessenten nützlich sein:

Lehrmaterialien, Lehrgangsab-

wicklung und E-Learning-Bau-

steine werden in einem internen

Bereich nutzbar gemacht, ein

öffentlicher Bereich rundet das

Angebot ab.

„Unser Anspruch ist, Schiedsrich-

ter zu gewinnen und zu moti-

vieren, Hilfestellung zu geben

und Wissen zu bündeln. Kurzum:

Qualitätssteigerung“, erklärte

Wagner. Eine interne Plattform

existiere zwar bereits. Weil das

Angebot in der jetzigen Form

aber nicht mehr zeitgemäß sei,

würden die Inhalte nun im Zuge

der umfassenden Regeländerun-

gen durch eine Arbeitsgruppe

komplett überarbeitet.

Fußballregeln

multi-medial

Bisher lag die Aufgabe bei Bernd

Domurat, das Lehrmaterial zu

organisieren und zu strukturie-

ren. „Und das hat er herausra-

gend gemacht“, lobte Wagner den

niedersächsischen Verbands-

Obmann. Nun gehe es darum, sich

professionelle Hilfe ins Boot zu

holen, um die bisherigen Inhalte

multi-medial aufzubereiten.

Dies wird Aufgabe des Philippka-

Sportverlags sein.

Sämtliche Präsentationen und

PDF-Dokumente werden in der

Winterpause standardisiert, ein

Video-Archiv mit offenem und

geschlossenem Bereich aufge-

baut und ein E-Learning-Modul

integriert. „Durch diesen hohen

Qualitätsstandard wird sich auch

die Qualität derjenigen steigern,

die damit arbeiten“, ist sich der

Lehrwart sicher: „Denn wenn ein

Lehrwart über gute ‚Werkzeuge‘

verfügt, dann macht es ihm ja

auch Spaß, weil er zusätzlich

motiviert ist.“

Gerade in der Aus- und Weiter-

bildung von Schiedsrichtern

eröffne der technische Fortschritt

neue Möglichkeiten. So auch in

einem weiteren vorgestellten

„Werkzeug“: dem „Social Video

Learning“. Johannes Metscher,

Entwicklungsleiter und Geschäfts-

führer der Firma Ghostthinker,

stellte das Konzept einer video-

gestützten, interaktiven Online-

Lern-Umgebung vor. „Im Indivi-

dual-Coaching oder bei kleineren

Talent- oder Leistungs-Coachings

sind die Beteiligten oft nicht

zusammen an einem Ort“, erklärt

Wagner. Doch der Austausch

zwischen Schiedsrichter und

Coach sei unheimlich wichtig.

Um diesen zu ermöglichen,

könnte das vorgestellte „Social

Video Learning“ als Form des

Blended-Learnings Abhilfe schaf-

fen. „In dieser Form ist es ideal,

von jedem Standort aus über das

Internet Videoszenen zu kom-

mentieren und zu analysieren“,

betonte Wagner.

Auch für den Bereich „Gewalt-

prävention im Amateurfußball“

gibt es ein neues Tool für die

Lehrwarte. Robert Schröder,

Mitarbeiter DFB-Medien, stellte

das DFBnet-Modul „Vorkomm-

nisse“ im Online-Spielbericht vor.

Er erklärte, wie Schiedsrichter

entsprechend für die Eintragun-

gen geschult werden können.

Häufig habe sich nicht jedem

Schiedsrichter erschlossen, wie

die Meldung funktioniert. Schließ-

lich sei es schon eine Umstellung:

Während ein Schiedsrichter im

Spielbericht einen Vorfall meis-

tens nur schildert, muss er an

DFB-Lehrwart Lutz Wagner präsentierte den „Media Service 2.0“.

Die Tagung als Ideenbörse: Bodo Brandt-Chollé stellte zum

Beispiel das Berliner Projekt „Kinder-Schiedsrichter“ vor.

Udo Penßler-Beyer ist innerhalb der Schiedsrichterkommis-

sion Amateure für die Öffentlichkeits-Mitarbeiter zuständig.