Gängig ist in der Verteidigung von Eckbällen eine Manndeckung. Diese hat im modernen Fußball jedoch
keine Berechtigung mehr. Denn alle Aktionen mit Manndeckung im Strafraum enden im Chaos. Eine Raum-
deckung oder zumindest eine Mischform aus Raum- und Manndeckung versprechen da größeren Erfolg.
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
4.5. STANDARDSITUATIONEN
4. TORWARTAKTIONEN DEFENSIV
Freistoß
Als Grundregel für die Mauerbildung bei Freistößen gilt: Je
weiter der Freistoß vom Tor entfernt ausgeführt wird (Brei-
te und Tiefe), desto weniger Spielerinnen bilden die Mauer!
Grundsätze
•
Wichtig sind schnelle und lautstarke Anweisungen an die
Mitspielerinnen!
•
Direkte Kommunikation mit der äußeren Mauerspielerin
(Blickkontakt!). Die Torhüterin steht auf Pfostenhöhe.
•
Postiert sich eine gegnerische Spielerin neben die über
den Pfosten ausgerichtete Mauerspielerin, darf die Tor-
hüterin die Gegenspielerin NICHT als die Spielerin be-
werten, die über den Pfosten positioniert wurde. Die äu-
ßere eigene Spielerin darf sich nicht nach innen weg-
schieben lassen und somit den Weg für den Schuss in
das kurze Eck freigeben.
•
Als Torhüterin die Mauerspielerinnen immer lautstark
animieren, ‚groß’ und präsent zu bleiben - kein Wegdre-
hen, den Kopf und den Körper einsetzen!
•
Die Torhüterin sollte den Ball immer sehen können! Da-
für lieber eine Spielerin weniger in die Mauer stellen, als
den Ball nicht sehen zu können.
•
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben!
•
Ein schnelles Ausführen sollte immer durch eine Spiele-
rin, die sich sofort vor den Ball stellt, verhindert werden!
•
Erkennen, ob ein Freistoß direkt oder indirekt ausge-
führt wird (schnelles Handeln!).
Anzahl von Spielerinnen in der Mauer abhängig vom Ballort
I N F O
Torentfernung bis 22 m
seitlich: 4+1
torgefährlicher Raum
5+1
ab 23 m seitlich: 3/3+1
ab 23 m zentral: 4+1/3+1
2
2
1
3
ab 30 m seitlich: 1
ab 30 m zentral: 1