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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND

Mitspielen hinter der Abwehr

4.7. MITSPIELEN HINTER DER ABWEHR

4. TORWARTAKTIONEN DEFENSIV

Es ist bekannt, dass eine Torhüterin im Spiel im-

mer mehr mitspielende als abwehrende Aktionen hat:

Kann ich den Steilpass erlaufen oder kommt die Verteidi-

gerin an den Ball? Bin ich anspielbar für meine Mitspielerin

oder muss ich meine Position anpassen? Kann ich den Ball

aufnehmen oder wäre ein Befreiungsschlag besser?

‘Nähe’ zur Abwehr

Während bei gegnersichen Ballbesitz die seitliche Position

der Torhüterin mit dem Hinweis darauf, dass sie sich stets

auf einer gedachten Linie zwischen Tormitte und Ball bewe-

gen soll, recht einfach zu definieren ist,

wird es bei der richtigen Höhe schwieri-

ger. Die Wahl des richtigen Abstandes von

der Torhüterin zu ihrer Abwehrkette hängt

von zwei Faktoren ab:

1. Die Torhüterin sollte ihr Stellungsspiel so anpassen, dass

sie nicht von einem Fernschuss überrascht werden kann.

2. Die Torhüterin sollte so nah an ihrer Abwehrkette sein,

dass kein Ball zwischen Abwehrkette und Torhüterin ge-

spielt werden kann.

Dieser idealtypische Zustand ist in der komplexen Spielsitua-

tion natürlich nicht immer herstellbar. Daher sollte die Tor-

hüterin lernen, schnellstmöglich den besten Kompromiss un-

ter Einbeziehung aller Handlungsoptionen der Gegenspiele-

rinnen, ihrer Mitspielerinnen und sich selbst zu finden.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Torhüterin jede Akti-

on am Spielfeld konzentriert verfolgt und stets aktionsbereit

ist, um folgende Situationen erfolgreich lösen zu können:

1-gegen-1-Situationen: offensiv und mutig agieren, den

Ball angreifen

Bei einem Pass in die Tiefe erkennen, ob die Verteidige-

rin zuerst an den Ball kommt, dann selbst wegbleiben.

Ist dies nicht der Fall, den Ball vor der Gegnerin klären,

bzw. in die 1-gegen-1-Situation gehen.

Eine Anspielstation für die Verteidigerinnen schaffen.

In Ballbesitz erkennen, ob das Spiel ruhig/schnell aufge-

baut werden kann, oder ob der Ball sicherheitshalber

herausgeschlagen werden muss.

Ruhe und Souveränität am Ball ausstrahlen.

Ein Befreiungsschlag ist immer erlaubt, zur Not ins Seitenaus.