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SPIELSYSTEME

Große Variabilität der Top-Teams

WM-ANALYSE 2014

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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND

WM-ANALYSE 2014

WM-TRENDS

Bei der Weltmeisterschaft 2010 favorisierten die

Top-Teams eindeutig das 4:2:3:1-System. Auch wenn viele

Teams bei der WM 2014 weiterhin auf dieses System zu-

rückgriffen, war jedoch eine viel größere Variationsbreite

an alternativen Formationen festzumachen!

Das 4:2:3:1-System wird seltener!

Speziell bei den Top-Mannschaften hat offensichtlich ein

Umdenken eingesetzt: Im Achtelfinale spielten nur noch

acht der 16 Teams im 4:2:3:1!

Nicht nur das 4:2:3:1 wird seltener: Auch vom Dogma der

Viererkette rücken inzwischen viele Nationen ab. Vier

Achtelfinalisten operierten mit einer 3er- oder 5er-Kette,

mit den Niederlanden und Costa Rica schafften sogar zwei

den Einzug ins Viertelfinale. Zum Vergleich: In Südafrika

spielte nur ein Achtelfinalist nicht mit einer Viererkette,

nämlich Chile in einem 3:4:2:1.

Vom klassischen 4:2:3:1 der Schweiz über das 5:4:1 Costa-

Ricas bis zum deutschen 4:3:3 war ein großes Spektrum

an Grundformationen zu erkennen. Darüber hinaus wurde

dieses Portfolio an Systemen um weitere Varianten er-

gänzt wie z.B. einem 4:1:4:1, 4:4:2, 4.:5:1, 5:3:1:1, 4:3:2:1,

4:3:1:2, 5:3:2 oder 3:4:3!

Diese Variationsbreite begrenzt sich nicht nur auf die rein

zahlenmäßige Benennung von Formationen. Denn eigent-

lich greift bereits ja jede Festlegung auf eine fixe Ziffern-

folge für Verteidigung – Mittelfeld – Angriff zu kurz, denn

speziell in Defensiv- bzw. Offensivsituationen verschiebt

sich die personelle Besetzung der Positionsgruppen enorm.

Eigentlich müsste jedem WM-Team also zumindest eine

Defensiv- bzw. Offensivformaton zugewiesen werden.

Aber auch das gibt in letzter Konsequenz nicht die Spiel-

realität wieder, denn mit jeder Aktion und jedem situa-