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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
2.4. DIE ‚AUTORITÄT’ DER TORWARTTRAINERIN/DES TORWARTTRAINERS
2. TRAININGSPHILOSOPHIE
A.
Trainerinnen- bzw. Trainerdemonstration und Korrektur
der Torhüterin (gutes Beispiel – schlechtes Beispiel) mit
Beobachtungsaufgaben und Fehlerkorrektur. Die Torhüte-
rinnen sollen nicht nur eine Vorstellung, sondern ein
‚Kör-
pergefühl’
vom korrekten Bewegungsablauf haben, um
Abweichungen erkennen zu können.
B.
Selbstreflexion nach einer Übung durch Fragen wie:
•
Was ist Dir aufgefallen?
•
Was hast Du gut gemacht?
•
Was ist Dir nicht so gut gelungen?
•
Hättest Du den Ball nicht festhalten können?
•
Wie könntest Du die Qualität Deiner Bewegung verbes-
sern?
C.
Videoanalyse der eigenen Trainingseinheiten
D.
Videoanalyse von gelungenen/misslungenen Aktionen
aus dem Profifußball
E.
Lernen durch Lehren (LDL): Viele Torhüterinnen werden
sich der richtigen technischen Ausführung erst bewusst,
nachdem sie die Bewegung einer anderen Torhüterin de-
monstriert und erklärt - und sich dadurch mit dem korrekten
Ablauf im Detail auseinandergesetzt haben. Diese Reflexion
führt oft zu einem ‚tieferen’ Verständnis und im Zuge dessen
zu einer korrekten Bewegungsausführung beim Lehrenden.
2.4. Die ‚Autorität’ der Torwarttrainerin/
des Torwarttrainers
Die Autorität einer guten Torwarttrainerin/eines guten Tor-
warttrainers definiert sich ganz sicher nicht aus der Hierar-
chie Trainerin/Trainer hier, Spielerin dort. Ganz im Gegen-
teil: Eine gute Trainerin/ein guter Trainer wird von seiner
Torhüterin geschätzt und geachtet, weil sie/er ihr gegen-
über einen Wissensvorsprung hat und die Torhüterin weiß,
dass sie von diesem Vorsprung profitieren kann! Die Traine-
rin/ der Trainer bemüht sich im Trainingsprozess, diesen
Vorsprung zu reduzieren, indem der Torhüterin so viel Wis-
sen wie möglich vermittelt wird. Gleichzeitig sollte man als
Lehrende/Lehrender bestrebt sein, sein Wissen kontinuier-
lich durch Fort- und Weiterbildung zu vergrößern.
Die oben angesprochene Nachhaltigkeit bezieht sich da-
rauf, dass der Torhüterin nicht nur über eine hohe Anzahl
an Wiederholungen die richtige Bewegung ‚eingebläut’
wird, sondern, dass die Torhüterin kognitiv-kritisch am
Lernprozess teilnimmt und auch theoretisch-didaktisch
geschult wird. Dadurch erhält die Torhüterin das nötige
Handwerkszeug für autodidaktisches Lernen - auch wenn
die Trainerin/der Trainer einmal nicht zugegen ist. Und zu-
dem wird sie quasi nebenbei auch zur Torwarttrainerin
ausgebildet!
Stationen als Spieler
•
ESV Rangierbahnhof
Nürnberg (1983-1999)
•
1. FC Nürnberg II (1999-
2002)
Erfolge als Trainer
•
Aufstieg in die 1. Bun-
desliga mit dem 1. FC
Nürnberg als Torwart-
Trainer (2001 und 2004)
•
Weltmeister mit der Deutschen Frauen-Nationalmann-
schaft (2007)
•
Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Peking
(2008)
•
Europameister mit der Deutschen Frauen-Nationalmann-
schaft (2009 und 2013)
DIE AUTOREN
Michael Fuchs
Erfolge als Spielerin
•
Weltmeisterin 2003 und
2007
•
Europameisterin 1997,
2001 und 2005
•
Olympische Bronzeme-
daille 2000 und 2004
•
126 A-Länderspiele
•
Fußballerin des Jahres
1998
•
Welttorhüterin 2003
•
Triple-Gewinnerin 2008 mit dem 1. FFC Frankfurt (Deut-
scher Meister, DFB- und UEFA-Pokalsieger)
•
Mehrfache Deutsche Meisterschaften und DFB-
Pokalsiege
Erfolge als Trainerin
•
Weltmeisterin mit den DFB U20-Frauen 2010
•
Europameisterin mit den DFB U19-Frauen 2012
•
Vize-Weltmeisterin mit den DFB U20-Frauen 2012
•
Europameisterin mit den DFB U17-Junorinnen 2013
Silke Rottenberg