ABB. 1
EINTEILUNG DER MUSKELLÄSIONEN
ABB. 2
REHABILITATIONSPLAN VS. TRIAL-AND-ERROR
I
schmerzhafte Muskelverhärtung
a) ermüdungsbedingt
b) neurogen
III strukturelle Läsionen
a) Muskelfaserriss
b) Muskelbündelriss
II
sogenannte Zerrung”
IV Muskelriss
Langzeitausdauer
Teamtraining
Balltraining
Sprints und Koordination
Steigerungsläufe
Mittelstreckentempo
AUF DEN SPUREN DER NATIONALMANNSCHAFT • 2010
sich der Muskel beim Aufwärmen gut dehnen oder hat es
länger gedauert als gewohnt? Waren vor der Verletzung
die Beine schwer? Wurde auf ungewohnten Bodenbelä-
gen trainiert? Wurden die Schuhe gewechselt? Wurden
die Einlagen vergessen? Gab es neuartige Trainingsin-
halte, auf die ein austrainierter und hochempfindlicher
Muskel häufiger mit einer Verletzung reagiert? Gab es
einen Trainerwechsel? Wie hoch war die Trainingsbelas-
tung in den letzten Tagen? Wie viele Spiele in welcher
Zeit gab es? Waren die Trainingspausen ausreichend?
Gab es zuvor eine Muskel- oder Sehnenverletzung oder
Schmerzen im Bereich der benachbarten Gelenke oder
der Bewegungskette? Hat die Wirbelsäule Probleme ver-
ursacht? Gab es einen Infekt? Ist der Spieler nach der
Verletzung gestürzt oder konnte er noch langsam weiter-
laufen und den Versuch unternehmen, weiterzuspielen?
Symptome
Im Folgenden möchte ich auf die Symptome der häufigs-
ten Verletzungen in der Anordnung der Klassifikation
eingehen. Die Muskelverhärtung ist nicht immer ganz
einfach von der Zerrung zu unterscheiden. Ein Charak-
teristikum ist jedoch, dass sich die erhöhte Muskelspan-
nung auf die gesamte Länge eines Muskelstranges,
manchmal auch eine Muskelgruppe erstreckt. Der Mus-
kel wird als rigide, unelastisch und verkürzt empfunden.
Der Spieler fühlt sich nicht mehr sicher und ändert sein
Stellungsspiel, um längeren Sprints aus dem Wege zu
gehen. Er hält sich in seiner Spielweise zurück. Die Ge-
fahr eines Faserrisses beim Sprint in dieser Phase ist be-
sonders hoch und das ahnt der Spieler.
Bei der sogenannten Muskelzerrung ist der betroffene
Muskel in seiner neuromuskulären Funktion gestört.
Auslösend ist unserem Erachten nach eine Störung des
den Muskeltonus regulierenden Spindelapparates. Dabei
kommt es zu einer Dauerkontraktion des entsprechen-
den Muskelabschnittes. Es tritt meist ein krampfähnli-
cher Schmerz auf, der sich in aller Regel nicht akut zeigt,
sodass der Verletzte anfangs noch meint, weiterspielen
zu können. Im langsamen Lauftempo mag dies bei einer
Zerrung möglich sein, bei schnelleren Läufen nimmt der
Schmerz rasch zu, das heißt, der Tonus steigt weiter un-
physiologisch an.
Beim Faserriss spürt der Spieler je nach Schwere der
Verletzung einen spitzen bis stumpfen Schmerz, selte-
ner wird die Verletzung als scharfes Brennen wahrge-
nommen. Der Spieler nimmt sofort eine Schonhaltung
bzw. einen Schongang ein. Er weiß, dass ein weiteres
Spielen nicht möglich ist. Er realisiert sofort, dass sich
die Verletzung dadurch verschlimmern würde.
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