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WETTKAMPF
BLOCK
4
ABB. 5
HYDRATATIONSZUSTAND UND KÖRPERKERNTEMPERATUR
AKTUELLE WISSENSCHAFT FÜR DEN SPITZENFUSSBALL
ABB. 6
HYDRATATIONSZUSTAND UND SCHLAGVOLUMEN
Anstieg der Körperkerntemperatur (°C)
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
Abnahme Körpergewicht (%)
0
1
2
3
4
5
6
7
Montain and Coyle, 1992 (55)
65%
VO
2
max, 33°C db
Adolph et al, 1947 (17)
Marching, desert
Sawka et al, 1984 (42)
25%
VO
2
max, 49°C db
Strydom and Holdsworth, 1968 (56)
45
W, 34°C db
Sawka & Moutaine (2000), Am J Clin Nutr 72: 564S–572S
Reduktion des Herzschlagvolumens (ml)
0
-10
-20
-30
-40
-50
Abnahme Körpergewicht (%)
0
1
r = -0.99
P < 0.01
2
3
4
5
Montaine & Sawka (1992), J Appl Physiol 59: 1394-1401
Dehydratation und sportliche Leistung
Welche Auswirkung hat der Hydratationszustand auf die
Leistungsfähigkeit? Abbildung 5 verdeutlicht den Zu-
sammenhang zwischen Dehydratation und Körperkern-
temperatur. Danach steigt die Körperkerntemperatur ei-
nes Athleten mit einer Dehydratation von 2% um etwa
0,3
bis 0,4° C an. Dies kann insbesondere unter Hitzebe-
dingungen, bei denen die Körperkerntemperatur durch-
aus im Bereich von 39° C liegen kann, eine leistungsre-
levante Bedeutung haben. Mit zunehmender Dehydrata-
tion nimmt darüber hinaus das Herzschlagvolumen suk-
zessive ab (siehe Abbildung 6). Bei einem Referenzwert
von 2% sinkt das Schlagvolumen während einer knapp
zweistündigen Belastung zum Beispiel um etwa 20 ml.
Auf eine Minute hochgerechnet bedeutet dies immerhin
einen Abfall des Herzminutenvolumens um 3 l, setzt man
eine Herzfrequenz von 150 Schlägen/min voraus.
Entsprechend geht man zurzeit davon aus, dass die Aus-
dauerleistungsfähigkeit ab einer Dehydratation in der
Größenordnung von etwa 2% negativ beeinflusst wird
(
siehe Abbildung 7), unter Hitzebedingungen oder bei ei-
ner längeren Ausdauerbelastung auch früher. Bei kühlen
Bedingungen muss man sich dagegen bei einer Dehy-
dratation von unter 2% keine Sorgen machen. Die ande-
ren konditionellen Fähigkeiten können nach derzeitigem
Wissensstand etwas höhere Dehydratationszustände to-
lerieren. Die Sprintleistung wird zum Beispiel ab 2 bis 3%
negativ beeinflusst, Kraft- und Maximalleistung nehmen
ab 3 bis 4% ab. Aber auch die kognitiven Fähigkeiten
sind durch eine Dehydratation ab 3% negativ beeinfluss-
bar. So steigt das Beanspruchungsempfinden unter De-
hydratation an, visuell-motorische Koordinationsvor-
gänge werden beeinträchtigt und die Aufmerksamkeit
sowie das Erinnerungsvermögen schwinden.