AUF DEN SPUREN DER NATIONALMANNSCHAFT • 2010
20
m
10
m
3
m
3
m
1,5
m
1,5
m
13
m
4
m
3 4 5
8 9 10
Start
Ziel
0,5
0,5
1
2
4,88
m
2,44
m
ABB. 1
AUSWAHL DER TECHNOMOTORISCHEN TESTS
Test 1:
Sprint
Test 4:
Ballkontrolle
Test 2:
Gewandtheit &
Test 3:
Dribbling
Test 5:
Torschuss
3 1
Problem ist die Messung der Merkmale. Betrachtet man
beispielsweise die Spielintelligenz als relevantes Merk-
mal, dann ist diese sicherlich schwieriger zu messen als
etwa die Körpergröße. Als nächstes stellt sich die Frage,
ob die Merkmale, die heute als relevant betrachtet wer-
den, auch in Zukunft noch relevant sind und ob diese
Merkmale im Zeitverlauf stabil bleiben. So können sich
die Anforderungen des Fußballspiels durch Regelände-
rungen oder taktische Vorgaben weiterentwickeln. Dar-
über hinaus ist der schnellste Spieler im U12-Jahrgang
vier Jahre später aufgrund unterschiedlicher Entwick-
lungsverläufe nicht notwendigerweise auch der schnell-
ste Spieler im U16-Jahrgang (Stichwort „differenzielle
Stabilität“). Letztlich kann jedes noch so gute Talentmo-
dell nur Wahrscheinlichkeitsaussagen treffen. Eine exak-
te Vorhersage des zukünftigen Leistungsniveaus eines
Spielers lässt sich nicht realisieren, zumal jede noch so
komplexe Diagnostik immer nur einzelne „Mosaiksteine“
der Spielerpersönlichkeit und seiner Gesamtentwicklung
berücksichtigen kann.
Was ist ein Talent?
In erster Linie ist ein Talent ein Spieler, der zum Zeit-
punkt der Sichtung eine überdurchschnittliche sportli-
che Leistungsfähigkeit aufweist. Berücksichtigt werden
sollten darüber hinaus individuelle Leistungsdispositio-
nen wie z.B. die Leistungsmotivation, das Selbstkonzept
oder der biologische Entwicklungsstand. Letztlich ist ein
Talent auch durch seine Umfeldbedingungen gekenn-
zeichnet, u.a. durch die ihm zur Verfügung stehenden
Förderbedingungen. Hier setzt insbesondere das Stütz-
punktsystem des DFB an, indem es flächendeckend