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Interview mit DFB-Trainer

Paul Schomann

Präzise Pässe, präzise Schüsse

Mit der spanischen Nationalmannschaft und dem FC Barcelona

hat er alles gewonnen, was es im internationalen Fußball zu

gewinnen gibt. Seine ersten Ballkontakte hatte Andrés Iniesta

allerdings auf dem Futsal-Court: „Ich habe auf dem Kleinfeld

angefangen. Hieraus ist alles erwachsen.“ Wie viele andere Stars

aus Spanien und Südamerika liegen die Ursprünge seiner außer-

gewöhnlichen Ballkontrolle und Spielübersicht im Futsal.

A

uch der DFB hat diese enorme

Bedeutung für die Talentförde-

rung erkannt und fördert Futsal an

Schulen durch Fortbildungsprogram-

me und Materialspenden. DFB-Trai-

ner Paul Schomann spricht im

Interview über den Sinn von Futsal

im Schulsport.

Zudem erläutert der 63-Jährige,

der im März 2015 zum ersten

Futsal-Lehrgang eingeladen hat, die

Vorteile gegenüber dem traditio-

nellen Hallenfußball und die Bedeu-

tung des Futsal für die fußballeri-

sche Entwicklung.

Jede Menge Tore

Herr Schomann, welche Rolle

spielt Futsal für die

fußballerische Entwicklung?

Paul Schomann:

Futsal ist die

ideale Variante des Fußballspielens

in der Halle. Es ermöglicht eine

nahtlose Fortführung der fußbal-

lerischen Ausbildung, wenn es im

Winter kälter wird. Die Elemente

des Fußballs finden im Futsal eine

größere Berücksichtigung als es

beim traditionellen Hallenfußball

der Fall ist.

Wie meinen Sie das?

Schomann:

Der Futsal-Ball ist für

die Beschaffenheit des Hallenbo-

dens optimiert. Das Sprungver-

halten ist mit dem eines Fußballs

auf einem Rasenplatz fast gleich-

zusetzen. Auch die Futsal-Regeln

ähneln den Regeln draußen. Es wird

mit Seiten- und Toraus gespielt.

Das machen wir im Freien doch

auch. Eine Bande verleitet zu einer

schlampigen Technik. Wenn ein

Spieler weiß, dass der Ball ohnehin

nicht ins Aus gehen kann, lässt die

Konzentration nach. Wir wollen die

Spieler jedoch gerade dazu erzie-

hen, präzise Pässe zu spielen.

Kritiker des Futsals würden

wohl einwenden, dass die Tore

zu klein sind.

Schomann:

Wichtig ist, dass in der

Halle viele Tore fallen. Auch auf

die kleineren Futsal-Tore werden

jede Menge Tore erzielt. Das

zeigen die Spiele der vergangenen

Jahre. Wenn sie auf einem 20

Meter breiten Feld spielen, ergibt

eine Anpassung der Torgröße

durchaus Sinn. Und die Spieler

werden zu einem präziseren Ab-

schluss aufgefordert.

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FUTSAL – DIE MODERNE FORM DES HALLENFUSSBALLS