Mit der Rückwärtsbewegung Alonsos auf die hinterste Linie
rückt nicht nur der „10er” Xavi auf die 6er-Position. Weitere
Positionswechsel schaffen neue Aktionsräume. So laufen hier
Arbeloa und Busquets aus hinteren Positionen in die Tiefe, Silva
und Xavi kommen aus vorderen Positionen entgegen.
Spanien versuchte, über abgestimmte Positionswechsel auch
gegen kompakt formierte und/oder vorne zustellende Gegner
seine Spielgestalter in zentralen Positionen ins Spiel zu bringen.
So ließ sich Alonso häufig zwischen oder neben die IV fallen.
Hier passt Iniesta zu Alba, der die Drucksituation auflöst.
SPIELPHASE 1
SPIELPHASE 2
Das Spiel durchs Zentrum als Qualitätsmerkmal
Ein effizienter, präziser Spielaufbau ist vor allem für
die Top-Teams eine stets neue Herausforderung. Sie
müssen sich vorrangig über zentrale Zonen gegen
kompakte und unter „Druck” aggressiv attackierende
Gegner in die Angriffsbereiche vorspielen.
Sichere Ballzirkulation, ein variables Passspiel sowie
flexible Positionswechsel sind die Basics und bereiten
das Spiel in die Tiefe (inklusive plötzlicher Rhythmus-
wechsel) vor. Darüber hinaus waren bei der EM 2012
interessante Variationen der Positionsverteilung ein-
schließlich standardisierter Laufwege festzumachen.
EXEMPLARISCHE SITUATIONEN DER EM 2012
„
STRATEGIEZENTRUM“ MITTELZONE
Spielaufbau über zentrale Zonen
EM-ANALYSE 2012
44
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
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EM-ANALYSE 2012
EM-TRENDS – SPIELSYSTEME UND SPIELMERKMALE
Arbeloa
Silva
Xavi
Busquets
Alonso
Iniesta
Alba
Torres
Ramos
Piqué
BERND STÖBER
„
Spanien hatte wie einige andere Teams offen-
sichtlich eingeplante Ablaufmuster in seinem
Repertoire, um auch unter Druck gegen weiter
vorne attackierende Gegner zum kontrollierten
und präzisen Spielaufbau von hinten heraus zu
kommen!
Dazu ließ sich vor allem Alonso zwischen, neben
oder sogar leicht hinter die Innenverteidiger
fallen, um aus dieser Position heraus das Spiel
weiter nach vorne zu verlagern! Verknüpft war
dieses Aufbauspiel mit weiteren abgestimmten
Positionswechseln seiner Mitspieler.“