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STRATEGIEZENTRUM“ MITTELZONE
Kompaktes Zentrum in der Defensive
EM-ANALYSE 2012
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
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EM-ANALYSE 2012
EM-TRENDS – SPIELSYSTEME UND SPIELMERKMALE
Die Zentrale bleibt kompakt!
Nicht nur bei Kontern, sondern auch in Phasen eines
kontrollierten Spielaufbaus des Gegners war es ein
teamtaktisches Prinzip (fast) aller EM-Mannschaften,
im Zentrum einen kompakten, stabil formierten Block
aufzubauen.
Die Erklärung: Gegnerische Angriffe durchs Zentrum
(
primär schnelle Konter durch eine unorganisierte,
aufgelöste Mitte) bedeuten unmittelbares Risiko für
das eigene Tor. Darüber hinaus ist die Chance größer,
Flanken vor das Tor abzufangen, wenn im Defensiv-
zentrum alles dicht ist!
EXEMPLARISCHE SITUATIONEN DER EM 2012
EM-BEISPIEL 1:
ITALIEN
Italien agierte im hochklassigen Vorrundenspiel gegen Spanien
mit einer nominellen 3er-Kette, die in der Defensive jedoch zu
einer 5er-Kette wurde. Die Flügel waren dabei – wie die der
Spanier – mit nur einem Spieler besetzt, der seine Höhe flexibel
der seines direkten Gegners anpasste.
Rückte Alba wie in der Szene vor, ließ sich Maggio fallen. Das
Zentrum ist dabei konsequent durch die übrigen Spieler der
5
er-Kette abgesichert. Auf ein Durchschieben auf die Ballseite
und eine Rückensicherung für Maggio wird verzichtet!
EM-BEISPIEL 2:
ITALIEN
Eine Szene aus dem gleichen Vorrundenspiel Italien gegen
Spanien: Die äußeren MF-Spieler sind wieder zu einer 5er-Kette
eingerückt. Die hintere, zentrale 3er-Kette formiert sich zudem
mit der 3er-Kette des italienischen Mittelfeldes (Marchisio –
Pirlo – Motta) zu einem kompakten Defensivblock aus sechs
Spielern im Zentrum, um das Kombinationsspiel der Spanier
durch die Mitte wirkungsvoll zu unterbinden.
In der Szene ist Pirlo ausgespielt. Sofort rückt Chiellini heraus
und stellt. Die Stabilität ist jederzeit garantiert!
KEIN DURCHSCHIEBEN NACH AUSSEN
FLEXIBLES ZENTRALES ZENTRUM
Chiellini
Pirlo
Alba
Maggio