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EM-ANALYSE 2012
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2012
EM-TRENDS – SPIELSYSTEME UND SPIELMERKMALE
Bei der EM-Auswertung ist somit die Festlegung von Spiel-
systemen stets nur eine erste Orientierungshilfe für eine
weit detailliertere Auswertung. Strategische Abläufe und
Aktionen von Positionsgruppen oder des kompletten
Teams in Offensive und Defensive rücken in den Fokus.
Spielphilosophie, Spielkonzeption und Spielsystem sind
miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig.
Letztlich schafft ein Spielsystem nur die Basis-Struktur für
konkrete spielstrategische Pläne, Abläufe und Aktionen
auf Basis einer maßgeschneiderten Spielkonzeption.
Dynamik, Präzision, ballorientiertes Spiel, effektive
Raumaufteilung, feste Automatismen bei gleichzeitiger
Flexibilität, funktionierendes Teamwork kombiniert mit der
nötigen Individualität sind dabei verbindliche Qualitäts-
merkmale und Schlüsselanforderungen im internationalen
Fußball und müssen in jedes Spielkonzept einfließen.
Darüber hinaus muss jede Fußballnation eine originäre
Spielkultur aufbauen. Diese Spielkultur verknüpft dabei
die „typischen” Qualitäten einer Fußballnation inklusive
unverwechselbarer fußballerischer Stärken/Mentalitäten
der Spieler mit einer zukunftsorientierten Spielidee.
Und diese Spielkonzeption ist dann mit aller Konsequenz
beim Aufbau eines Weltklasse-Teams und in der direkten
Turniervorbereitung anzusteuern.
Qualitätsmerkmale von Spielsystemen und -konzeptionen
Spielsysteme sind nicht der Erfolgs-
schüssel, sondern die Qualität der
Einzelspieler!
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Jeder Spieler muss sich mit seinen
speziellen Qualitäten optimal in das
System einbringen können!
2
Losgelöst vom jeweiligen System ist
eine
aktive
Spielauffassung ein
Erfolgsfaktor!
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Top-Teams können neben einem
bevorzugten Basis-System auf alter-
native Formationen zurückgreifen!
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Dabei ist dieser Wechsel des Systems
mit einer sichtbaren Anpassung der
Spielkonzeption/-aktionen verknüpft!
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