EM-ANALYSE 2012
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2012
EM-TRENDS – SPIELSYSTEME UND SPIELMERKMALE
Gleichzeitig war speziell bei den Top-Mannschaften der
EM 2012 eine große
situative Variabilität
festzustellen, indem
zentrale Positionen und Positionsgruppen aus dem Spiel
heraus flexibel besetzt und die aktuelle Spielanlage somit
je nach aktuellen Anforderungen angepasst wurde.
Italien beeindruckte auch hier durch eine herausragende
Qualität: So agierte das italienische Team im Turnierver-
lauf mal im 4:3:2:1, mal im 3:5:2 oder sogar im 5:3:2. Dabei
änderte Trainer Cesare Prandelli die Formation von Spiel
zu Spiel oder sogar im Spielverlauf.
Darüber hinaus umfasste diese situative Variabilität zudem
spontane Positionswechsel in der jeweiligen Basisformation:
Gerade im Angriff oder beim Gegenpressing lösten sich
die Spieler aus ursprünglichen Aktionsräumen und Auf-
stellungsrastern, rotierten und starteten zwischen die
Linien in die Schnittstellen.
Die Funktion maßgeschneiderter Spielsysteme
Ein „System” hat immer die Funktion, eine bestimmte
Spielauffassung oder ein taktisches Konzept durch eine
zweckmäßige Verteilung der Positionen durchzubringen.
Die unterschiedliche Interpretation im Prinzip gleicher
Formationen inklusive unterschiedlicher Spielertypen auf
identischen Positionen ist das Interessante.
Spielsysteme bei der EM 2012 – ein kurzes Fazit
Bevorzugtes 4:2:3:1 – aber relativ
große Variationsbreite an weiteren
Formationen
1
System-Exklusivität” Italiens:
MF-Raute, 2 direkte Angriffsspitzen,
phasenweises 3:5:2
2
Teamspezifische Interpretation jedes
Systems je nach Spielertypen und
Turniersituation
3
Top-Teams: spielspezifische und
gegnerorientierte Anpassung einer
Formation im Turnierverlauf
4
Top-Teams: situative Variabilität
durch flexible Positionswechsel auf
Basis einer Grundformation
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