DEUTSCHLAND
EM-ANALYSE 2012
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
EM-ANALYSE 2012
EM-MANNSCHAFTEN
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TEAMANALYSE
WEITERE FAKTEN ZUM TEAM
Jüngstes Team des EM-Turniers 2012
Deutschland erreichte zum vierten Mal in Folge das
Halbfinale einer Welt- bzw. Europameisterschaft
Bis zum Halbfinal-Aus gegen Italien hatte die Mann-
schaft in 16 Pflichtspielen hintereinander nicht verloren!
War das Offensiv-Konzept bei der WM 2010 primär auf
das schnelle Umschalten aus einer kompakten Defensive
ausgerichtet, so war das Angriffsspiel bei der EM 2012
je nach Spielkonstellation variabler angelegt, da viele
Gegner kompakt und tief gestaffelt agierten
Die 4:2:3:1-Formation schafft durch die Möglichkeit
variabler Positionswechsel viele alternative Lösungs-
möglichkeiten
Neben schnellen Umschaltbewegungen waren variable
Angriffslösungen festzumachen – von Automatismen
beim Spielaufbau, über abgestimmte Positionswechsel
im zentralen Mittelfeld bis hin zu Schnittstellenpässen
in die Tiefe!
Deutschland hatte mit durchschnittlich 56% nach
Spanien (59%) die höchste Ballbesitzquote bei der EM
Mittelfeldpressing als Basis-Taktik: Aufbau eines kompakten
Defensivblocks 15 Meter um die Mittellinie – Anlaufen und
Stellen der Gegner, bis sich eine Pressingsituation ergibt
Pressingsituation: Pressing wird nur ausgelöst, wenn alle
Spieler einen kompakten Block gebildet haben!
Situatives „Gegenpressing” bei Ballverlusten im eigenen
Angriffsdrittel (Gegner kann den Ball nicht kontrollieren oder
klar herausspielen) – aggressives Nachsetzen!
Punktuelles Zustellen gegnerischer Torhüterabstöße
DEFENSIVKONZEPT
Trainer und Spieler hatten vor der EM 2012
selbstbewusst den EM-Titel als Ziel ausgegeben.
Nach Platz drei bei der WM 2006, Platz zwei bei der EM
2008
und Platz drei bei der WM 2010 sollte bei diesem
Turnier der Sprung nach ganz oben glücken.
Überragende spielerische Auftritte in Freundschaftsspielen
in Stuttgart gegen Brasilien (3:2) und in Hamburg gegen
die Niederlande (3:0) sowie eine souveräne Qualifikation
für die EM-Finalrunde rechtfertigten diese Ambitionen.
Über große Strecken der EM erfüllte das Team dann auch
diese Erwartungen. Das Team setzte sich recht sicher in
der schwersten aller Vorrundengruppen durch. Dabei
wurde das Maximum von neun Punkten aus drei Spielen
erreicht. Die Siege wurden zwar nicht so spektakulär wie
z. B. noch bei der WM 2010 gegen England (4:1) oder gegen
Argentinien (4:0) erspielt, aber die Mannschaft wirkte ge-
wachsen, gefestigt, gereift und taktisch auch variabler.
Einziges Manko: Nach einem souveränen Viertelfinale er-
reichte das Team dann beim Halbfinal-Aus gegen ein über-
zeugendes Italien nicht sein Leistungsoptimum.