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ARGENTINIEN

WM-ANALYSE 2014

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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND

WM-ANALYSE 2014

TEAMANALYSE

WEITERE FAKTEN ZUM TEAM

Mit dem 1:0 im Viertelfinale gegen Belgien schaffte

Argentinien den fünften Turniersieg mit einem Tor

Differenz – es folgte im Halbfinale der Final-Einzug per

Elfmeterschießen gegen die Niederlande!

Argentinien schaffte mit nur 8 Treffern den Einzug in

das WM-Finale!

Andererseits musste der neue Vize-Weltmeister nur ein

Gegentor in der K.O.-Runde einstecken – ein Indiz für

effiziente Defensivarbeit!

Argentinien bevorzugte ab dem Achtelfinale eine tief

gestaffelte 4:4:2-Formation, davor wurde phasenweise

variabel ein 5:3:2- bzw. ein 4:3:3-System praktiziert

mit einer tendenziell offensiveren Ausrichtung!

Argentinien erzielte in der WM-Qualifikation die meisten

Tore (35 Treffer in 16 Spielen), bei der Finalrunde

jedoch lediglich 1,14 Tore pro Spiel im Durchschnitt!

Weltranglisten-Position vor der WM 2014: 5. Platz, nach

der WM 2014: 2. Platz!

Durchschnittsalter des WM-Kaders: 28,9 Jahre

(höchstes Durchschnittsalter der WM 2014)!

• Basistaktik:

Pressing aus einem bestens organisierten,

kompakten und relativ tief gestaffelten Defensivblock mit

8 Spielern

Messi/Higuaín: Keine Defensivarbeit – lediglich sporadisches

Zustellen von Anspielpunkten beim Spielaufbau des Gegners

Kurzes, situatives Gegenpressing durch Einzelspieler, jedoch

kein gruppen-/teamtaktisch abgestimmtes Konzept

Nach der Vorrunde: Nochmals defensiver ausgerichtetes Team-

konzept mit schnellerem/tieferem Zurückfallenlassen

DEFENSIVKONZEPT

Argentinien arbeitete sich ausschließlich mit

knappen Resultaten bis ins WM-Finale vor. Zwei 1:0 Erfolge

in den Achtel- und Viertelfinals sowie die nötige Zielsicher-

heit und Nervenstärke beim „Showdown vom Punkt” im

Halbfinale gegen die Niederlande zeugen davon.

Dieser Erfolgsweg basierte einerseits auf einer perfekten

Defensiv-Organisation, andererseits auf einzigartigen

Qualitäten eines Lionel Messi. Der viermalige Weltfußbal-

ler machte seinem Team mit vier Vorrunden-Toren und ei-

nem Treffer im Elfmeterschießen den Weg ins WM-Finale

frei.

Dort zeigte Argentinien dann eine herausragende Team-

leistung, doch die Fußballnation wartete vergeblich auf

einen weiteren Geniestreich des Kapitäns. Stattdessen

sorgte Mario Götze mit seinem historischen 1:0-Treffer für

diesen unvergesslichen Moment im Maracana-Stadion!

Das WM-Finale zeigt somit auch das Manko des Vize-Welt-

meisters: Das Konzept „Sicherheitsfußball gepaart mit

individuellen Geniestreichen” ist recht eindimensional, so

dass alternative Erfolgsstrategien begrenzt sind!

WM-MANNSCHAFTEN