DYNAMISCHE (B) MESSUNG DER SENSOMOTORISCHEN LEISTUNGSFÄHGIKEIT
2.
DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Studie 5 – MYER et al. (2006b)
Dieses Sprungkrafttraining („maximum effort plyome-
tric jumping training“) wurde auch in einer Folgeunter-
suchung erneut mit Volleyballerinnen von US-High-
School-Mannschaften (n=23) durchgeführt.
Es konnten hier signifikant geringere Valgusstellun-
gen im Kniegelenk beim Landen (einbeinig und zweibei-
nig) festgestellt werden.
Eigene Studie
Am Frankfurter Institut für Sportwissenschaften wurde
seinerzeit ein sechswöchiges Sprungkrafttraining (CMJ,
DJ) mit der Intention durchgeführt, die Auswirkung
auf die posturale Kontrolle bzw. die sensomotorische
Leistungsfähigkeit zu untersuchen. Die 26 Teilnehmer
(
w = 6, m = 20) im Durchschnittsalter von 24,1 (+/- 3,1)
Jahren wiesen im Mittel eine Größe von 180,0 cm (+/- 9,3
cm) und ein Gewicht von 78,7 kg (+/- 13,9 kg) auf. Es wur-
den eine Experimental- und eine Kontrollgruppe gebildet.
Das Training bestand dreimal pro Woche aus Counter-
movement-Jumps, d.h. Sprüngen mit Ausholbewegung,
und Drop-Jumps, d.h. Sprüngen aus unterschiedlichen
Höhen. Die sensomotorische Leistungsfähigkeit wurde
auf einer Kraftmessplatte gemessen (statische Mess-
bedingung), die stabil und nicht auslenkbar war. Auf-
gezeichnet wurde die Bewegung des Körperdruckpunk-
tes, d.h. die Verlagerungen des Körpers im aufrechten
Stand. Als dynamische Messvorrichtung kam eine frei
hängende Standfläche zum Einsatz, die federgelagert
und sehr leicht auslenkbar war. Mittels Beschleuni-
gungssensoren wurden jeweils die Bewegungen der
Standflächen in zwei verschiedene Richtungen erfasst,
einmal in Richtung anterior und posterior (blau), also
nach vorne und zurück, und in seitlicher Richtung bzw.
medial und lateral (rot) (Abb. 3).
Ein Sprungkrafttraining kann prinzipiell
verletzungspräventiv wirksam sein!
B