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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Akzeptierte Aufgaben- und Rollenteilung
Diese kann sich zwar bei Bedarf auch ändern, muss
aber prinzipiell von der Gruppe akzeptiert sein.
Bewusste Teamdefinition
Damit ein Team über Schwierigkeiten hinaus funktionie-
ren kann, muss es wissen, wofür es steht. Weniger er-
folgreich spielende Teams haben oft keine klare Idee,
was ihre Mannschaft auszeichnet, bzw. wodurch sie sich
und ihr Spiel definieren.
Team- und Zielidentifikation
Jeder Spieler sollte die Chance haben, sich als ein wert-
voller Teil des Teams fühlen zu können bzw. sich mit
dem Team und den gemeinsamen Zielen zu identifizie-
ren.
Identifikation mit dem Prozess
Eine relevante Erfolgsbedingung und damit auch
Führungsherausforderung ist die Identifikation der Spie-
ler mit der konzeptionellen Vorgehensweise des Trai-
ners: Wie gehen wir die Sache an? Welche Taktiken spie-
len wir? Wieviel und wie trainieren wir? usw.
Unterstützende Kommunikationskultur
Die Kommunikation im Team sollte wertschätzend und
authentisch sein.
Prinzipielle Freude
Voraussetzung für motiviertes Handeln ist neben ambi-
tionierten Zielen die grundsätzliche Freude, der Spaß
am Fußball.
Kompetente Teamführung und Teamentwick-
lung als zentrale Leistungsvoraussetzung
Trainer als Führungspersonen haben verschiedene
Führungsstile, d.h. überdauernde Verhaltensmuster, im
Umgang mit der Mannschaft. Während auf Kurt Lewin ei-
ne Differenzierung zurückgeht, die heute noch zitiert
wird, nämlich dass Trainer in ihrem Führungsstil entwe-
der autoritär, kooperativ oder laissez-faire agieren, sind
für die moderne Praxis des Fußballs vor allem zwei
Hauptstile kennzeichnend:
Wer bildet das Team?
Bei der Antwort auf die Frage, wer denn das Team im
Fußball bildet, stößt man auf ganz unterschiedliche Ein-
schätzungen und damit auf ein unspezifisches Begriffs-
verständnis. Manchmal sind nur die Spieler gemeint,
manchmal ist sogar nur ein Teil der Spieler gemeint,
nämlich nur die, die aktuell im Kader stehen, manchmal
sind Spieler und Trainer gemeint, manchmal alle, die in
der Kabine sind, also die Betreuer noch eingerechnet.
Im Profifußball ist auch immer wieder zu erleben, dass
sich festangestellte, also vertraglich gebundene Spieler
nicht zum Team zugehörig fühlen, weil sie z.B. lange ver-
letzt waren, keinen Stammplatz erkämpfen können oder
sogar auf der Tribüne sitzen müssen.
Merkmale eines funktionierenden Teams
In funktionierenden Teams verstehen die Teammitglie-
der die Aufgabe als gemeinsame Aufgabe und das
Ziel/die Ziele als gemeinsame Ziele. Die Spieler sind
bereit, persönliche Wünsche und Ziele für den gemein-
samen Erfolg hintenanzustellen. Es ist aber sehr selten,
dass tatsächlich alle Mannschaftsmitglieder sagen: Wir
haben ein Ziel, das ist unser gemeinsames Ziel und ich
bringe mich ganz altruistisch ein.
Der Fachliteratur kann man entnehmen, unter welchen
Umständen ein Team auf Dauer funktioniert: