49
48
47
46
45
44
43
42
Score (Punkte)
6 0
NACHWUCHSFÖRDERUNG
(
die zugehörige Tabelle benennt die Fallzahlen, die über
die Jahre in die Analyse eingingen). Für die hier unter-
suchte Talentprognose ist bedeutsam, dass sich die
gruppenbasierten Werte nach den später erreichten
Sichtungsstufen der Spieler differenzieren lassen: In der
Abbildung werden die Gruppenmittelwerte von Stütz-
punktspielern dargestellt, die später für eine weitere
Stufe der Nachwuchsförderung gesichtet wurden (Leis-
tungszentrum LZ, Landesverbandsauswahl LV, Junio-
rennationalmannschaft DFB). Zum Vergleich werden die
mittleren Leistungen von Stützpunktspielern darge-
stellt, die später nicht weiter für eine dieser drei Förder-
stufen gesichtet wurden (auch diese Spieler gehören al-
lerdings noch zu den Top 4% ihres Jahrgangs [s.o.]).
Die Testleistungen von Stützpunktspielern, die später
gesichtet wurden, sind in allen Altersstufen deutlich bes-
ser als die der übrigen Stützpunktspieler. Abbildung 2 ist
zu entnehmen, dass dieser Leistungsvorteil als ein Ent-
wicklungsvorsprung von gut einem Jahr gekennzeichnet
werden kann. So sind die U12-Leistungen der später ge-
sichteten Spieler besser als die U13-Leistungen der spä-
ter nicht gesichteten Stützpunktspieler.
Um die Prognosevalidität genauer betrachten zu können
und um mögliche Kohorteneffekte auszuschließen, wird
die Auswertung auf die Jahrgänge 1994-97 fokussiert
(
Abb. 3). Des Weiteren wird zur exemplarischen Darstel-
lung nur noch auf die Herbsttestung in der U12 Bezug ge-
nommen. Für diese Testung U12-1, die in den meisten
Stützpunkten die Einstiegstestung zu Beginn der D-Ju-
gend ist, liegen über die Jahre hinweg technomotorische
Daten zu insgesamt 15.597 Fällen vor.
Zur Analyse der Prognoserelevanz der technomotori-
schen Leistungsdiagnostik wurden die Leistungen von
Konstruktvalidität
Die Einzeltests wurden durch Faktorenanalysen den empi-
risch identifizierten Faktoren „Schnelligkeit“ und „Tech-
nik“ auf plausible Weise zugeordnet. Damit bestätigt sich
die Konstruktvalidität der Diagnostik. Die Tests Gewandt-
heit und 20-m-Sprint sind dem Schnelligkeitsfaktor zuzu-
ordnen, während die anderen Tests mit Ball dem Technik-
faktor angehören. Eine Besonderheit weist der Dribbling-
Test auf. Entsprechend der Testaufgabe, bei der beide An-
forderungen an die Spieler gestellt werden (schnelles Lau-
fen inkl. technisch guter Ballführung), lässt sich dieser
Test beiden Faktoren zuweisen.‚
Diagnostische Validität
Im Rahmen der diagnostischen Validierung wurde (quer-
schnittlich) geprüft, ob Spieler eines Leistungszentrums,
denen in der Praxis im Durchschnitt ein höheres Leis-
tungsniveau zuzuschreiben ist, bessere Testwerte erzie-
len als Stützpunktspieler. Dieses lässt sich auf Basis von
Gruppenmittelwerten für alle Tests (mit Ausnahme des
Torschuss-Tests) deutlich zeigen.
Prognostische Validität:
Sind Talente mit aktuell besseren Testleistun-
gen auch zukünftig die besseren Spieler?
Gruppenbezogene Mittelwertsvergleiche
Für die Analyse der prognostischen Validität werden häu-
fig die durchschnittlichen aktuellen Testleistungen von
Spielergruppen miteinander verglichen, die dann zukünf-
tig ein unterschiedliches Leistungsniveau erreichen.
Abbildung 2 zeigt die an den DFB-Stützpunkten erhobe-
nen durchschnittlichen Leistungen im Gesamtscore, die
in der D-/C-Jugend mit zunehmendem Alter ansteigen
ABB. 2
LEISTUNGEN AM STP IM D/-C-JUGENDALTER
ABB. 3
LEISTUNGEN AM STP IN U12-1 (JG. 1994-97)
DFB LV LZ nicht gesichtet
DFB LV LZ
STP
41
DFB
LV
LZ
DFB
LV
LZ
STP
37
1994
98
276
4035
46
1995
135
319
4025
75
1996
137
335
4036
42
1997
134
301
3501
200
Gesamt
504
1231
15597
STP
277
504
1911
28602
334
511
2094
30388
269
391
1548
23642
280
384
1611
25730
173
223
958
16025
196
209
950
15847
90
113
481
10057
U12-1
U12-2 U13-1
U13-2 U14-1
U14-2 U15-1
U15-2
95
100
455
9993
44,5
44,0
43,5
43,0
42,5
42,0
41,5
d=.80
d=.71
d=.62
Score U12-1 (Punkte)
Vergleich von Stützpunktspielern, die später unterschiedliche Sichtungsstufen (DFB/LV/LZ/STP) erreicht haben