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REHABILITATION
Bedeutung exzentrischen Trainings
Nach wie vor wird in der gesamten Literatur das exzen-
trische Training als Kernelement ausgewiesen. Eine bei-
spielhafte Methode sieht so aus, dass ein Patient mit
dem Vorfuß auf einer Treppenkante steht und die Ferse
langsam nach unten über die Kante hinaus absenkt. Das
nicht betroffene Bein bringt den Patienten in die Aus-
gangsposition zurück. Dabei bestehen folgende Trai-
ningsmaßgaben:
2
x täglich
3
x 15 Wiederholungen
mit Körpergewicht, einbeinig, gestrecktes und
gebeugtes Knie, an Treppenkante stehend
Progression der Last mit Rucksack
12
Wochen
über Schmerzgrenze hinaus
Mit dieser Methode sind in einer Studie 1998 bei ca. 80%
der Patienten nachhaltige Therapieerfolge erzielt wor-
den. In einem Rückblick 2010 ist allerdings darauf hinge-
wiesen worden, dass diese Zahlen nicht für Leistungs-
sportler gelten. D.h. vermutlich, dass die Methode bei
Leistungssportlern nicht ausreichen wird. Kritisch anzu-
merken ist zudem, dass die Häufigkeit dieser Belastung
ein Schädigungsrisiko für die anatomischen Komponen-
ten und Strukturen in der Fußsohle bedeutet.
In den vergangenen Jahren hat es ferner eine Vielzahl
an Studien zum exzentrischen Training gegeben, deren
Erkenntnisse heterogen sind. Eine Erklärung hierfür
könnte die Mehrdeutigkeit begrifflicher Auffassungen
und damit die Verschiedenheit der Anwendungen ex-
zentrischen Trainings sein.
Das ist eine der wenigen Studien, die solche Zusammen-
hänge beschreibt.
Im Bereich der physiotherapeutischen Basisarbeit und -
toleranz ist die Statikkontrolle ein wesentliches Element.
Anzumerken ist beispielsweise, dass auch eine gemes-
sen an der Beinachse nach innen geneigte Sprungge-
lenksstellung, wie sie etwa beim Knick-Senkfuß vorliegt,
gut zu stabilisieren ist, selbst durch Übungen mit Zu-
satzlasten. Darauf muss man unter den Gesichtspunkten
der Qualität und Progression hinarbeiten, in der Regel
beginnend mittels des sogenannten „aktiven Fußes“ mit
einer definierten Belastung, z.B. dem halben Körperge-
wicht, um die Haltemuskulatur im Bereich der Fußsohle
zu erreichen. Dort müssen die kurzen, und nicht die lan-
gen Muskeln trainiert werden. Im weiteren Verlauf kann
mit Zusatzlasten gearbeitet werden und ist eine Er-
höhung der Bewegungsgeschwindigkeit anzustreben.
Wir müssen nämlich konstatieren, dass diese und die da-
zu notwendigen Kontraktionsgeschwindigkeiten zu nied-
rig liegen.
Weiter wäre wichtig, in der Literatur sind hierzu keine
Angaben zu finden, die Qualität der Haltemuskulatur im
Bereich des Supinations- und Pronationstrainings zu för-
dern, beispielsweise mit einer definierten Belastung, ex-
zentrisch und konzentrisch durchgeführt. Es geht um
die Förderung jener Muskeln, die die Achillessehne ent-
lasten, z.B. beim Aufprall des Fußes auf dem Boden.
In puncto Basistoleranz bietet sich u.a. einbeiniges ex-
zentrisches/konzentrisches Training unter DE-Limitie-
rung auf einer negativ schiefen Ebene und mit einer de-
finierten Belastung an.
Förderung jener Muskeln, die die Achillessehne entlasten.