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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Spieler, die zu viele Spiele spielen und zu wenig Erholungspausen
haben, sind stärker gefährdet, sich zu verletzen.
siert, Überlastungen ihrer Spieler zu vermeiden oder
ggf. zumindest die Betreuung zu optimieren.
Meine Erfahrung ist aber, dass es an einer zielgerechten
Möglichkeit des Austausches mit Trainern fehlt. Das ist
in erster Linie ein Kommunikationsproblem. Es gilt wie
erwähnt, die medizinischen Informationen so zu „über-
setzen“, dass sie für das taktische und strategische Den-
ken der Trainer unmittelbar verwertbar sind. Was sie
interessiert, ist die Leistung und die Frage, welche medi-
zinischen Faktoren die Leistung beeinflussen. In diesem
Zusammenhang weise ich an dieser Stelle darauf hin,
dass in der August-Ausgabe des ‚British Journal of
Sports Medicine‘ ein Artikel über unsere Studie und eine
Studie der FIFA, die sich ebenfalls mit Verletzungen im
Fußball befasst, veröffentlicht wird. Unser Bericht um-
fasst acht Expertisen, der Bericht der FIFA fünf. Martin
Hägglund aus unserer Gruppe hat den Zusammenhang
zwischen der Teamleistung und Verletzungen unter-
sucht und festgestellt, dass Teams der stärksten natio-
nalen Ligen, die Verletzungen vermeiden können, signi-
fikant bessere Leistungen in der nationalen Liga und in
den europäischen Wettbewerben erbringen. Wir haben
dabei die Resultate der vorherigen und der aktuellen
Saison verglichen.
Verletzungsfaktoren
Wenn man sich die Frage stellt, wie man Verletzungen vor-
beugen kann, muss man zunächst die Faktoren heraus-
streichen, die Verletzungen verursachen können. Dafür
sind hauptsächlich drei Faktorenbereiche verantwortlich:
Spielerfaktoren
Alter
vorherige Verletzungen
Kraft
Koordination
technische Fähigkeiten
aerobe Kapazität
mentale Faktoren
Belastungsfaktoren
Saisonplanung
Trainingsumfang
Anzahl der Spiele
Regeneration/Pausen
Clubfaktoren
Spieltaktik
Konstanz, Beständigkeit (in der Trainingskonzeption)
Personalauswahl
Vereinsphilosophie
medizinische Betreuung