ABB. 1
FLUKTUATION UND ERNEUERUNG IN DEN DFB-AUSWAHLMANNSCHAFTEN
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POSTERAUSSTELLUNG
darin, die Bedeutung der Platzierung bei der U17-EM und
-
WM abzuschwächen. Eine breiter angelegte Sichtungs-
maßnahme unabhängig von den beiden Turnieren könn-
te die Effizienz steigern und mehr Spielern eine
langjährige DFB-Förderung ermöglichen.
Muskelaktivierung und Rumpfkraft im
Spitzenfußball: Vergleich zwischen
Labor- und Feldmessung
S. Zingg, R. Roth, L. Donath, N. Moersen,
L. Zahner, O. Faude (Universität Basel)
Einführung und Forschungsziel
Eine ausgeprägte Rumpfkraft wird im Leistungssport
mit einer erhöhten Leistungsfähigkeit und verringerten
Verletzungsanfälligkeit assoziiert. Bei Untersuchung der
Rumpfkraft sollten disziplinenspezifische Aspekte, loka-
le Ermüdungskapazität, maximale Kraft und neuromus-
kuläre Anforderungen berücksichtigt werden. Aus die-
sem Grund wurde in der Schweiz der globale Rumpf-
krafttest (RKT) entwickelt, um die Rumpfmuskelkraft bei
Athleten mit einem einfachen, dynamischen Feldtest un-
ter standardisierten Bedingungen zu evaluieren. Ziel
dieser Studie war es, die Leistung und die Muskelaktivie-
rung im Rumpf bei maximalen isometrischen Kraftmes-
sungen (MIK) an Krafttrainingsmaschinen mit dem RKT
zu vergleichen.
Methodik
18
Spielerinnen der deutschen Frauenfußball-Bundesliga
(
Alter 20,7 (SD 4,4) Jahre, Gewicht 63,1 (6,4) kg, Größe
1,70 (0,05)
m) und 21 Spieler der U19-Junioren-Bundes-
Ergebnisse
Dem DFB gelingt es, 65% aller A-Nationalspieler bis zur
U16 zu entdecken. In den folgenden Altersklassen zeich-
net sich nur noch das U18-Nationalteam dadurch aus,
dass mehrere Spieler den Sprung in die A-Mannschaft
schaffen. Ausgerechnet in dieser Altersstufe ist jedoch
auch der Anteil der Spieler hoch, der nach nur einem
Jahr wieder aus der Förderung ausgeschlossen wird
(
Abb. 1).
Fazit und Diskussion
U15-Nationalspieler profitieren offenbar deutlich von
der frühen Sichtung, entwickeln sich durch die/in der
Verbandsförderung weiter und bilden ein festes Gerüst
in den nachfolgenden U-Nationalteams. Ergänzt wird
dieser relativ feste Stamm in der U18, die unter den DFB-
Teams eine Sonderrolle einnimmt. Einerseits ist die An-
zahl der gesichteten Spieler insgesamt deutlich höher
als in der U17 und U19, andererseits tauchen etwa zwei
Drittel nach nur einem Jahr nicht mehr in den Kader-
listen auf. Offenbar dient diese Auswahl den zuständi-
gen Bundestrainern aufgrund des Fehlens eines interna-
tionalen Wettkampfhöhepunkts zum Testen neuer Kan-
didaten für die DFB-Eliteförderung mit beachtlichem
Output. Überdurchschnittlich viele A-Nationalspieler
werden in dieser Altersklasse gesichtet und ersetzen
Spieler, deren Entwicklung nicht den erwarteten Verlauf
genommen hat. Zwei bis drei Führungsspieler pro Jahr-
gang bilden den festen Stamm in den DFB-Nachwuchs-
teams, der dann in allen Altersstufen ergänzt wird. Ins-
besondere die breite Sichtung in der U18 erhöht offen-
bar die Chancen, in das Mannschaftsgefüge passende
Spieler aufzuspüren. Um die Erfolgsquote der Sichtung
in der U17 zu erhöhen, besteht ein Optimierungsansatz
(
Trefferquote = A-Nationalspieler/26; Eintagsfliegenquote = Neueinsteiger/Dropouts nach einem Jahr Förderung;
Dropouts (final) = Spieler, die nie wieder gesichtet wurden
A-National-
mannschaft
U15
U16
U17
U18
U19
U20
U21
Erneuerungsrate
A-Nationalspieler
Neueinsteiger
536
188
71
150
39
10
12
100%
≈
≈
≈
≈
≈
≈
≈
≈
45%
≈
23%
≈
40%
≈
15%
≈
10%
≈
11%
≈
12
5
1
6
1
0
1
256
155
107
178
123
73
88
Eintagsfliegenquote
Dropouts (final)
Trefferquote
46%
19%
4%
23%
4%
0%
4%
536
415
306
374
256
100
106
26
48%
43%
49%
63%
61%
40%
16%
= 100%