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POSTERAUSSTELLUNG
Ergebnisse
In der ersten Saisonhälfte entwickelte sich die Ausdauer
in ähnlicher Weise wie in den Vorjahren (anaerobe
Schwelle von 4,13
±
0,195
m/s auf 4,21
±
0,219
m/sec), in
der zweiten Jahreshälfte noch einmal von 4,21
±
0,219
m/sec auf 4,36
±
0,22
m/s (p < 0,001). Die Sprintleistung
über 30 m verbesserte sich in der zweiten Saisonhälfte
von 4,28
±
0,26
s auf 4,09
±
0,13
s (p < 0,005), die
Sprungkraft (CMJ) von 41,9
±
3,95
cm auf 43,2
±
3,91
cm
(
p < 0,05). Schließlich führte das Training zu einer signi-
fikanten Zunahme der Kraft ausgewählter Muskelgrup-
pen (Bankdrücken, Leg press, p < 0,001). Die sportliche
Entwicklung verlief in ähnlicher Weise (Abb. 1).
Es zeigte sich auch ein positiver Effekt auf die Verlet-
zungszahlen (Tab. 1).
Fazit
Die Leistung einer professionellen Fußballmannschaft
ist sicherlich von einer Vielzahl von Faktoren abhängig.
Die vorliegenden Daten zeigen aber, dass eine zielge-
richtete Verbesserung der körperlichen Fitness durch
ein modernes und zeitgemäßes Athletiktraining nicht
nur zu einer signifikanten Verbesserung der Gesamtleis-
tung einer Mannschaft führt, sondern auch die Zahl der
Verletzungen reduziert.
Modernes Athletiktraining im
Profifußball – Verletzungszahlen und
sportlicher Erfolg
D. Stein, P. Gonzalez, J. Holz, R. Reer,
K.-M. Braumann (Universität Hamburg)
Einführung und Forschungsfrage
Spätestens seit der Vorbereitung der deutschen Fußball-
mannschaft auf die FIFA WM 2006 unter Jürgen Klins-
mann wird die Bedeutung eines modernen Athletiktrai-
nings im Profifußball immer wieder emotional und kon-
trovers diskutiert. Zu jener Zeit wurde in der Sportwis-
senschaft darauf hingewiesen, dass das Training im
deutschen Profifußball schon länger nicht mehr dem in-
ternationalen Standard entsprach.
Im Zusammenhang innovativen Trainings ist die Frage
untersucht worden, welche Auswirkung ein integriertes
Athletiktraining hat.
Material und Methoden
Durch einen Trainerwechsel unmittelbar nach Abschluss
der ersten Saisonhälfte war die Möglichkeit gegeben, an
identischen Spielern einer Profi-Fußballmannschaft der
Regionalliga unterschiedliche Konzepte des Athletiktrai-
nings zu überprüfen. In der zweiten Saisonhälfte wurde
neben typischen fußballspezifischen Belastungen mehr
Wert auf regelmäßiges Krafttraining sowie eine gezielte
Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit durch in-
dividuell angepasste Intervallbelastungen gelegt. Der
Umfang dieses spezifischen Trainings lag bei etwa 3 bis
4
h pro Woche. Neben üblichen Laktattests zur Bestim-
mung der Ausdauer wurden Tests zur Ermittlung der
Sprintfähigkeit über 30 m, der Sprungkraft sowie der
Kraft verschiedener Muskelgruppen durchgeführt.
ABB. 1
DARSTELLUNG DER ERZIELTEN TORE UND ERHALTENEN GEGENTORE IM LAUFE EINER SAISON
TAB. 1
DARSTELLUNG DER GESAMTVERLETZUN-
GEN (N=104) IM LAUFE EINER SAISON
Erste Saisonhälfte Zweite Saisonhälfte
Gesamt
70
34
Untere Extremitäten
46
22
Muskelverletzungen
33
11
Gelenksverletzungen
29
16
Anzahl der Tore
Torstatistik 1. Saisonhälfte
5:10
0-10
min
10-20
min
20-30
min
30-40
min
40-50
min
50-60
min
60-70
min
70-80
min
80-90
min
6
8
Heimteam
Gegner
1
2
3
4
5
7
0
Anzahl der Tore
Torstatistik 2. Saisonhälfte
13:3
0-10
min
10-20
min
20-30
min
30-40
min
40-50
min
50-60
min
60-70
min
70-80
min
80-90
min
8
Heimteam
Gegner
1
7
2
3
4
5
6
0