ABB. 9
EISENSTOFFWECHSEL
Frauen, n=36 (2009)
ABB. 10
EISENSTOFFWECHSEL
Frauen – Topniveau (2011)
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FRAUENFUSSBALL
hoch unter diesen Umständen dennoch die Leistungs-
fähigkeit noch war. Erkenntnisreich war dann auch die
Leistungsfähigkeit und die Laborparameter, die nach ei-
ner Eisenbehandlung der Schiedsrichterin ermittelt wur-
den. Mit einer Hämoglobinkonzentration von 14,3 g/dl
und einem ausgeglichenen Eisenstatus von 35 ng/ml
hatten sich die Laborparameter normalisiert und eine
deutlich höhere Leistungsfähigkeit wurde in der folgen-
den ergometrischen Untersuchung ermittelt (maximale
Laufgeschwindigkeit 14,9 km/h, VO2 max. 48,4 ml/kg).
Es kann sicherlich darüber diskutiert werden, ob die Dif-
ferenz, der erkennbare Effekt der Leistungssteigerung,
nur am Eisenhaushalt festzumachen ist, ein solcher Zu-
sammenhang liegt zumindest nahe. Bei Männern habe
ich solche Eisenmangelsituationen noch nicht feststellen
können, bei Frauen jedoch schon einige Male. Deshalb
wäre es sicher nicht falsch, den Eisenstoffwechsel im
Frauenfußball immer mal wieder zu kontrollieren. Insge-
samt besteht durchaus Forschungsbedarf in der Frage,
ob solche Mangelerscheinungen nicht auch noch ganz
andere Folgen haben können – Stichwort ‚Infektanfällig-
usw.), die Echokardiographie ist in dieser Hinsicht anfäl-
lig für abweichende Messungen. Auffällig ist jedoch, dass
2011
eine deutlichere Vergrößerung des Herzvolumens
im Vergleich zu den Vorjahren ermittelt wurde Ein wei-
teres Indiz für eine steigende Leistungsfähigkeit?
Leistungsrelevante Laborparameter
Leistungsmindernd können sich gerade bei Frauen Man-
gelerscheinungen auswirken, die laborchemisch erfasst
werden können. Das lässt sich am Beispiel einer Bundes-
liga-Schiedsrichterin darstellen. Beim Laufbandtest lag
die maximale Laufgeschwindigkeit bei 13,4 km/h und die
VO2 max. bei 42,2 ml/kg/min – eine eher normale Leis-
tungsfähigkeit.
Bei den Laboruntersuchungen fiel dann eine Hämoglo-
binkonzentration (Hb) von 8,5 g/dl und ein Eisenspei-
chergehalt (Ferritin) von < 1 ng/ml auf. Es lag also eine
manifeste Eisenmangelanämie vor. Interessant war, wie
Die Ruhepuls-Herzfrequenzen bei Topspielerinnen haben sich seit der
Jahrtausendwende tendenziell reduziert.
Hb
(
g/d)
HKT
(%)
Erythr.
(
Mill/mm
3
)
FE
(
μ
g/dl)
Ferritin
(
ng/dl)
MW SD Median min
max
13,0 0,78 13,0 11,5 14,5
37,6 2,18 37,7 33,0 41,6
4,23 0,26 4,2
3,7
4,8
101,8 59,3 88,5 26,0 315
38,6 23,4 30,5 11,0
137
Hämoglobin (g/dl)
Ferritin (
μ
g/l)
16
0
15
14
13
12
11
20 40 60 80 100 120 140
Schneider 2012. Aus: DVS Schriften Band 222. Feldhaus, Edition Czwalina