ABB. 6
HERZFREQUENZ (EKG)
Frauen - Topniveau
ABB. 8
HERZVOLUMEN
Frauen - Topniveau
ABB. 7
HV & VO
2
MAX
Frauen - Topniveau
2.
DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
1 8 3
des Trainierten pumpt weniger oft, dafür aber pro Herz-
zyklus ein höheres Volumen. Daraus resultiert insge-
samt ein höheres maximales Herzzeitvolumen (HZV),
eine höhere Menge Blut, das pro Minute durch den Kör-
per maximal zirkulieren kann. Damit ist dann auch eine
höhere Leistungsfähigkeit verbunden.
Auch hinsichtlich der Herzfrequenz lassen sich im Frau-
enfußball Entwicklungen feststellen (Abb. 6).
Man sieht Anpassungen des Herz-Kreislaufsystems, d.h.,
die Herzfrequenzen bei Topspielerinnen scheinen sich
seit der Jahrtausendwende zu reduzieren. Auch wenn
die erhobenen Herzfrequenzen nicht streng standardi-
siert als Ruheherzfrequenz erhoben werden konnten,
scheint sich doch ein Trend, ein Hinweis auf Anpas-
sungsmechanismen, abzuzeichnen. Die niedrigste von
uns gemessene Herzfrequenz in Ruhe lag bei 36/min,
was deutlich auf physiologische Adaptationsmechanis-
men aufgrund des Trainings hinweist.
Als weitere Messgröße ist in diesem Zusammenhang das
Herzvolumen bedeutsam. Der gemessene Mittelwert des
Herzvolumens von Topspielerinnen lag bei 11,9 ml/kg.
Von einem „Sportlerherz“ spricht man, wenn das Herz-
volumen bei Frauen etwa 12 ml/kg überschreitet. Das ist
bei 38,5% der Spielerinnen der Fall. Der Spitzenwert
von 14,2 ml/kg liegt in einem Bereich, der von Ausdauer-
athletinnen bekannt ist.
In welchem Zusammenhang stehen VO2max. und Herz-
volumen (Abb.7)? Die Werte streuen zwar und der Kor-
relationskoeffizient ist eher niedrig (r = 0,466). Die Ten-
denz ist aber auch hier erkennbar, dass die VO2max. mit
einem höheren Herzvolumen einhergeht.
Wie sieht die Entwicklung des Herzvolumens im Längs-
schnitt aus (Abb.8)? Der unregelmäßige Verlauf der Kur-
ve erklärt sich u.a. durch unterschiedliche Untersu-
chungsbedingungen (unterschiedliche Untersucher
her Belastungen gibt: eine erhöhte Infektanfälligkeit,
einen erhöhten Regenerationsbedarf, eine erhöhte Ver-
letzungsanfälligkeit usw.
Was sind bezogen auf die maximale Sauerstoffaufnahme
beeinflussende oder leistungslimitierende Faktoren?
Solche Einflussfaktoren sollen im Folgenden am Beispiel
des Herz-Kreislaufsystems und des Blutes erläutert wer-
den. Die Lunge ist in der Regel nicht leistungslimitierend,
wenn kein Krankheitsfall wie beispielsweise ein allergi-
sches oder anstrengungsinduziertes Asthma Bronchiale
vorliegt.
Herz-Kreislaufsystem
Interessant ist der Vergleich der Herzfrequenz (HF) bei
definierten Leistungen zwischen einem Trainierten und
einem Untrainierten. Der Trainierte hat bekannter-
maßen eine geringere Herzfrequenz, aber gleichzeitig
auch ein höheres Schlagvolumen (SV), .d.h., das Herz
Schneider 2012. Aus: DVS Schriften Band 222. Feldhaus, Edition Czwalina
HV/kg (ml/kg)
VO
2
/
kg
max
(
ml/kg/min)
10
11
12
13
14
15
30
35
40
45
50
55
60
Herzfrequenz
MW
–
min
–
max
110
100
90
80
70
60
50
40
30
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
HV/kg (ml/kg)
Jahr
14,0
10,0
11,0
11,5
12,0
12,5
13,0
13,5
10,5
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011