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REGENERATION
ABB. 3
KOHLENHYDRATSTATUS UND
FUSSBALLSPEZIFISCHE LEISTUNG
ABB. 4
REGULATION DER MUSKULÄREN GLYKOGENRESYNTHESE NACH BELASTUNG
Allerdings kann die Makronährstoffzufuhr bei Fußbal-
lern problematisch sein. Ernährungsanalysen im Fußball
geben Hinweise auf eine teilweise unzureichende Koh-
lenhydratzufuhr. Es gibt z.T. eine große individuelle
Variabilität der anteiligen Zuführung der Substrate. In
den Gruppeneffekten erkennt man, dass bei der Zufuhr
der Kohlenhydrate die Empfehlungen bei weitem nicht
erreicht werden:
Proteine
g
144 (49 - 218)
15,7%
Fett
g
152 (76 - 245)
38,0%
KH
g
426 (236 - 757)
46,3%
Diese Werte stammen aus einer Studie von 1992, weitere
Untersuchungen weisen aber ähnliche Befunde auf. So
ermittelte auch die aktuellste Studie, in der Ernährungs-
analysen im Profifußball durchgeführt wurden, einer-
seits hinsichtlich der Gesamt-Kalorienzufuhr eine sehr
große Variabilität und andererseits eben auch eine Koh-
lenhydratzufuhr, die den gängigen Empfehlungen nicht
entspricht.
Bedeutung der Kohlenhydrate im
Leistungskontext
Die entscheidende Frage ist nun, ob der Kohlenhydrat-
status hinsichtlich der fußballspezifischen Leistung von
Bedeutung ist. Das ist in einer komplexen Sportart wie
Fußball schwierig nachzuweisen – es gibt keine Studie,
die eine signifikante Korrelation mit der Spielstärke aus-
weist. Es liegt allerdings ein experimenteller Ansatz aus
Dänemark vor, in dem sich Spieler über zwei Wochen
entweder mit einer kohlenhydratreichen oder -armen
Kost ernährten, bevor sie einer 90-minütigen Spiel-
belastung ausgesetzt wurden. Erfasst wurden nun die
zeitlichen Anteile an unterschiedlichen Bewegungs-
mustern (Abb. 3).
Es zeigte sich, dass die intensiven und stark kohlenhy-
dratverbrauchenden Belastungsformen in der Gruppe
mit kohlenhydratarmer Ernährung zeitlich weniger um-
fänglich absolviert wurden. Mit Blick auf bekannte phy-
siologische Zusammenhänge lässt sich dies durchaus
mit der Empfehlung verbinden, im Sinne der Regenera-
tion insbesondere in der unmittelbaren Nachbelastungs-
phase Kohlenhydrate aufzunehmen. Denn die Forschung
hat gezeigt, dass die Glykogenresynthese durch die Koh-
lenhydratzufuhr gesteigert werden kann – ein bedeut-
samer Faktor der Regeneration. Eine rasche Kohlenhy-
dratzufuhr nach der Belastung begünstigt somit das
„
Re-Loading“.
Als Empfehlung für die Kohlenhydratzufuhr kann eine
Aufnahme von 1,0 bis 1,2 g/kg/Stunde über 3 bis 5 Stun-
den nach der Belastung ausgesprochen werden. Das ent-
Balsom et al. (1999) Int J Sports Med 20: 28-52
Jensen & Richter (2012) J Physiol 590: 1069-1076
Zeit (min)
60
50
40
30
20
10
0
*
p<0.05
Gehen
Joggen Intensiv
Bewegungsmuster
Pressing
KH reiche (65%) Kost
KH arme (30%) Kost
mit Ball
HZ 1
A
*
*
Glucose delivery
Ω
Glucose transport
Ω
G-6-P
Ω
ATP-production
Unaltered insulin
signalling?
AMPK
Phosphorylase
Glycogen synthase
Ω
p38 MAPK
Prior GLUT4 translocation
GLUT4 vesicle reorganisation
Serum factor(s)
GLYKOGEN