2.
DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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Halbzeit wird der Effekt gedeutet, dass bei niedrigerem
Speicher auch weniger auf Glykogen als Energiesubstrat
zurückgegriffen wird.
Für die Regeneration ist die Frage nach der Dauer inte-
ressant, bis die Ausgangswerte wieder erreicht sind.
Ebenfalls mittels muskelbioptischer Untersuchungen
konnte dies getrennt für Typ I- und Typ II-Muskelfasern
ermittelt werden (Abb. 2).
Die Spieler erhielten eine kohlenhydratreiche Kost, den-
noch dauerte es bei den Typ I-Fasern zwei Tage, um
annähernd den Ausgangswert zu erreichen. Bei den Typ
II-Fasern war der Glykogenspeicher zu diesem Zeitpunkt
sogar immer noch deutlich verringert.
Zwischenresümee – Substratutilisation und
Zufuhrempfehlungen beim Fußball
Der Energieumsatz beträgt im Spiel 1100 - 1500 kcal
über 90 min. Überträgt man dies auf den Trainingspro-
zess, der häufig auf zwei tägliche Einheiten basieren
kann, werden im Fußball an Energie mitunter 3000 bis
4000
kcal täglich umgesetzt.
Damit lassen sich die in der Literatur angegebenen
Zufuhrempfehlungen zur Deckung des Energiebedarfs
von Ausdauersportlern (55 bis 65% (70%) KH, 20 bis
25%
Fett, 10-15% Proteine) durchaus auf den Fußball
übertragen.
ten u.a. mittels der Magnetresonanzspektroskopie
(
MRS) in der Wadenmuskulatur untersucht. Die Glyko-
genspeicher haben nach der Belastung um immerhin
80%
abgenommen. Auch 24 h nach der Belastung, eine
bedeutende Erkenntnis für die Regeneration, liegt der
Wert noch 30% unter dem Ausgangswert vor der Belas-
tung.
Solche MRS-Daten werden gestützt durch Befunde, die
vor allem in den skandinavischen Ländern ermittelt wur-
den. Vor und nach der Belastung wurde mittels Biopsie
die Glykogenkonzentration im Muskel ermittelt. Im Mittel
wurde eine Reduzierung von 60% festgestellt. In der
ersten Halbzeit ist die Abbaurate höher, für die zweite
ABB. 1
ENERGIE- UND SUBSTRATUMSATZ
ABB. 2
GLYKOGENRESYNTHESE IM M. QUADRICEPS NACH FUSSBALLMATCH
(
KJ
min
-1
)
100
80
60
40
20
0
HZ 1
A
HZ 1
B
HZ P HZ 2
A
HZ 2
B
a
b
*
$
Recovery (h)
b
b
a
64,3
70,1
22,3
60,9
55,0
Glycogen content in type 1 fibers (%)
80
60
40
20
0
Rest
0
24
48
*#
Recovery (h)
Glycogen content in type 2 fibers (%)
80
100
60
40
20
0
Rest
0
24
48
Typ 2 - Fasern
*
$#
*
*
(
b)
100
Typ 1 - Fasern
(
a)
Gunnarsson et al. (2011) Scand J Med Sci Sports doi: 10.1111/j. 1600-0838. 2011.01418.x. (Epub ahead of print)
Ferrauti et al. (2006): Deutsche Zs. für Sportmedizin 57, S. 142-146