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DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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TAB. 2
UNTERSCHIEDE IN DER PHYSISCHEN UND TECHNISCHEN LEISTUNG IM ITALIENISCHEN
ELITEFUSSBALL ABHÄNGIG VOM RANG IN DER ABSCHLUSSTABELLE
Variablen
Teams Rang 1-5
Teams Rang 15-20
Differenz
Differenz
(
individuelle Werte)
(
individuelle Werte)
(
Mean-Wert)
„95%
CI“
Laufdaten (m)
Laufstrecke gesamt
11.647
12.190
543
285
bis 801
hoch-intensiv
3.787
4.263
476
228
bis 722
besonders hoch-intensiv
1.196
1.309
113
14
bis 210
gesamt mit Ball
540
443
-97
-135
bis -8
hoch-intensiv mit Ball
299
251
-48
-74
bis -21
besonders hoch-intensiv
127
109
-18
0
bis -35
mit Ball
Technische Daten (n)
Ballkontakte
44,7
34,5
-10,2
-13,3
bis -7,0
Kurzpässe
27,7
19,1
-8,6
-11,3
bis 5,9
Erfolgreiche Kurzpässe
25,7
17,8
-7,9
-10
bis -5,4
%
erfolgreiche Kurzpässe
92,5%
92,6%
0,1%
-1,9
bis 1,7%
Lange Pässe
4,4
3,7
-0,7
-1,6
bis 0,2
Erfolgreiche lange Pässe
3,0
2,5
-0,5
-1,2
bis 0,3
Flanken
1,4
1,0
-0,4
- 6,9
bis 10,3
Kopfbälle
2,5
2,2
-0,3
-0,7
bis 0,4
Tacklings
1,6
1,0
-0,6
-0,8
bis 0,3
Dribblings
1,0
0,5
-0,5
-0,9
bis -0,3
Torschüsse
1,8
1,2
-0,6
-0,9
bis -0,2
Schüsse aufs Tor
0,9
0,5
-0,4
-1,1
bis -0,2
flussen kann. Wir sind heute noch nicht sicher, inwieweit
hoch-intensive Aktionen und welche Komponenten im
Einzelnen die Leistung wirklich beeinflussen. Dazu sind
weitere Untersuchungen nötig. Momentan gehört es je-
denfalls zu jedem Trainingsprogramm, entsprechende
Fähigkeiten der Spieler zu entwickeln.
Festzustellen ist weiter, dass die physischen Leistungs-
parameter gewöhnlich in der zweiten Halbzeit infolge
von Ermüdung geringer ausgeprägt sind. Eine wichtige
Erkenntnis ist, dass dies auch auf einige technische
Parameter zutrifft. Damit erhärtet sich die Notwendig-
keit, nicht nur die physischen Aktivitäten an sich in ihrer
Leistungsrelevanz, sondern diesbezüglich auch in ihrem
Zusammenhang mit den technischen Komponenten
genauer zu erforschen. Wir haben bisher nachweisen
können, das hoch-intensives Training nicht nur die Lauf-
leistung verbessert, sondern die konditionellen Fähigkei-
ten dahingehend, dass in der zweiten Halbzeit weniger
technische Fehler gemacht werden.
In diesem Kontext haben wir mittels einer Testanord-
nung festgestellt, dass die technischen Leistungswerte
im Laufe eines Matches infolge eines kumulativen Ermü-
dungseffektes grundsätzlich sinken.
Eine andere Studie zu Aktivitätsprofilen in der Premiere
League hat diese These zuletzt ins Wanken gebracht
bzw. in ein differenzierteres Licht gestellt. Die Ergebnis-
se zeigten, dass die Spitzenteams der Premiere League
insgesamt weniger hoch-intensive Laufaktionen vorwei-
sen als die durchschnittlichen und schlechtesten Teams.
Beim Laufen ohne Ballbesitz, aber auch in einigen ande-
ren Kategorien sind die Differenzen signifikant. Aller-
dings weisen die Spitzenteams leicht höhere Werte beim
hoch-intensiven Laufen auf, während sich das Team in
Ballbesitz befindet. Ein Vergleich der 5 besten mit den 5
schlechtesten Teams in der italienischen Meisterschaft
hinsichtlich physischer und technischer Komponenten
bestätigt diese Tendenzen (Tab. 2).
Wiederum sind die physischen Aktivitäten der Spitzen-
teams insgesamt und vor allem ohne Ballbesitz geringer,
mit Ballbesitz dagegen höher. Damit ist angedeutet,
dass erst taktische und technische Elemente, wie sie die
Tabelle ebenfalls z.T. ausweist, die Art der Laufaktivitä-
ten in der Weise mitbestimmen, dass sie die Leistung be-
einflussen. Nicht der Umfang als solcher ist also zwin-
gend leistungsbestimmend, auch wenn dies im Zusam-
menhang der Motivation usw. die Leistung positiv beein-