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FUSSBALLTRAINING
Physiologische Leistungswerte im Elitefußball
Im Folgenden soll der Fokus auf physiologische Leis-
tungswerte gerichtet werden. Die oben erwähnte be-
kannte dänische Studie hat Stoffwechselreaktionen,
Muskel- und Blutmetabolite, vor und nach einem Fuß-
ballspiel sowie Auswirkungen nach intensiven Spielpha-
sen in den Halbzeiten ermittelt. Zu diesem Zweck wur-
den Betten neben dem Spielfeld platziert, um Biopsien
durchzuführen.
Ergebnis hinsichtlich der Mean-Werte war u.a., dass die
pH-Werte vor (7.24 +/- 0.02) und nach dem Spiel (7.17
+/- 0.01) nicht besonders auffällig variierten. Aber phy-
siologisch gesehen könnten sogar nicht signifikante
Schwankungen Effekte auslösen.
Der Glykogenanteil im Muskel war im Vergleich zum
Wert vorher (449 +/- 23) nach dem Spiel signifikant ver-
ringert (255 +/- 22). Das ist ein Problem, denn ein niedri-
gerer bzw. sinkender Glykogen-Wert hat einen negativen
Effekt auf die Muskelkontraktionen. In spezifischen Mes-
sungen sind neben der Tendenz des Absinkens dieses
Wertes in der zweiten Halbzeit auch insgesamt hohe
Schwankungen während des Spiels festgestellt worden.
Diese Schwankungsbreite trifft auch auf die Laktatwerte
im Muskel zu. Diese sind unmittelbar nach intensiven Be-
lastungen hoch.
Im Laufe eines Spiels und in der Phase danach werden
ferner anstelle des abnehmenden Glykogens zuneh-
mend freie Fettsäuren als Energielieferant mobilisiert.
Beim Blutlaktat liegen die Werte abhängig von den
Mittels Aktivitätsprofilen lassen sich die physiologischen Systeme
besser ergründen, die an diesen Aktivitäten beteiligt sind.
Belastungen zwischen niedrigen 2 mmol/l und sehr ho-
hen 12 mmol/l nach intensiven Aktivitäten. Es sind auch
hier große Schwankungen zu verzeichnen. So bestehen
sehr unterschiedliche aerobe Anforderungen.
Trainingsziele im Kontext physiologischer
Anforderungen
Spielanalysen dienen dazu, Trainingsziele zu bestim-
men. Mittels von Aktivitätsprofilen lassen sich die phy-
siologischen Systeme besser ergründen, die an diesen
Aktivitäten beteiligt sind. So kann man etwa anhand der
vielen hoch-intensiven Aktionen im Fußball wie Sprints
usw. ableiten, dass hierbei das Kreatinphosphat-System
(
CP-System) oder aerobe Komponenten etc. eine Rolle
spielen. Über die Beziehung zwischen den Aktivitäten
und den physiologischen Voraussetzungen kann aller-
dings häufig nur spekuliert werden. Es gibt einige expe-
rimentelle Studien, die zwischen der Verbesserung phy-
siologischer Voraussetzungen und der Verbesserung
von Leistungskomponenten einen Zusammenhang aus-
gemacht haben. So wurde gezeigt, dass die Steigerung
der maximalen Sauerstoffaufnahme mit einer Steige-
rung des Umfangs hoch-intensiver Aktionen einherging.
Aber wenn die jeweiligen Veränderungen in Relation ge-
setzt werden, liegt keine signifikante Korrelation vor.
Dies ist nur ein Aspekt, der zeigt, dass nach wie vor viele