1 2 0
HAUPTVORTRAG III
Spieler, die einen schnellen Herzfrequenzabfall zeigen, sind auch
schneller wieder in der Lage, höhere Leistungen zu bringen.
werden müssen, was ihnen normalerweise in solchen
Phasen eher nicht zugemutet werden soll.
Fazit und Empfehlung
Eine zuverlässige Erfassung der „Gesamterholtheit“ ist
schwierig.
Die meisten Indikatoren erfassen nur einzelne Erschöpfungs-
ebenen (Ausdauer, muskuläre Schädigung, am globalsten sind
u.U. durch Psychometrie erfasste Faktoren).
Die Wahl von Indikatoren muss sich an Sportartcharakteristika
orientieren (Anforderungsprofil im Fußball komplexer als z.B.
im Ausdauersport).
Überinterpretationen sind anhand der bisher zur Verfügung
stehenden Parameter unbedingt zu vermeiden. Grobes „Moni-
toring“ (von Gruppen!?) ist aktuell realistischer als die sichere
Identifikation von „Regenerationskandidaten“. Einigermaßen
zuverlässige individuelle Bewertungen sollten langfristige
Erfahrungen mit der entsprechenden Person zugrunde legen.
Es gibt auch Saisonphasen, in denen das schnelle Herstellen
einer maximalen Erholtheit gar nicht wünschenswert ist. Gera-
de für die Vorbereitung ist zu beachten, dass der Zustand der
Ermüdung gleichzeitig ein Stimulus für die Trainingseffekte ist.
Es existieren Hinweise, dass diese Effekte negativ beeinflusst
werden, wenn die Regeneration zu stark gefördert wird.
Empfehlung
Die Auswahl von Parametern (Testbatterie) ist anhand
des Forschungsstandes in der Literatur und der prakti-
schen Umsetzbarkeit abzuwägen. Die Seriosität und
damit der Aussagewert einer Untersuchung erfordern
ggf. eine wiederholte Bestimmung unter praxisnahen
Bedingungen. Die Reproduzierbarkeit, individuelle
Schwankungsbreite und Empfindlichkeit für real vor-
kommende Veränderungen gilt es zu berücksichtigen.
Interpretationen mit anschließenden Konsequenzen
sind erst nach Beendigung des „Probelaufes“ sinnvoll. In
jedem Fall gilt aufgrund der unausgereiften Erkenntnis-
lage: Überinterpretationen vermeiden!
Wissenschaftliches Verbundprojekt Leistungs-
sport – ein Ausblick
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat –
dies dokumentiert die bisher noch unzureichende
Befundlage – ein großes Verbundprojekt zum Thema
Regenerationsmanagement“ ausgeschrieben und
finanziert dies über vier Jahre. Unterstützt wird das Pro-
jekt durch den Deutschen Olympischen Sportbund
(
DOSB). Die Umsetzung erfolgt gemeinsam an der Uni-