ABB. 4
KREATINKINASE UND HARNSTOFF IM SAISONVERLAUF
2.
DFB-WISSENSCHAFTSKONGRESS 2013
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tern zu gelangen, gibt es mittlerweile durchaus. Man hat
z. B. den Testosteron-Cortisol-Quotienten und auch
andere Hormone herangezogen. Da gibt es einige
brauchbare Befunde, aber auch eine große Streuung,
denn hormonelle Parameter unterliegen mitunter star-
ken intraindividuellen Schwankungen – nicht nur im
Tagesverlauf.
Alle im ambitionierten Fußball tätigen Mediziner wissen
außerdem um die Schwierigkeit, die standardisierten
Messbedingungen zu erfüllen. Selbst wenn ein solcher
Ansatz unter Laborbedingungen funktioniert, ist das
nicht ohne Weiteres ins Feld übertragbar. Neben dem
finanziell durchaus noch günstigen Testosteron und Cor-
tisol gibt auch neuere Parameter, beispielsweise den
Quotienten aus Glutamin und Glutaminsäure. Mit diesen
Aminosäuren konnten unterschiedliche Belastungen
relativ gut abgebildet werden. Das sind allerdings spezi-
elle Verfahren, die noch keine Routine in den Labors und
entsprechend teuer sind. Und sie ermöglichen am Ende
Analog zur oben genannten Untersuchung in der A- und
B-Junioren-Bundesliga wurden auch vier Messungen in
der ersten und zweiten Bundesliga nach hoher und nied-
riger Exposition durchgeführt. Leider war keiner der
bestimmten Laborwerte in der Lage, die Unterschiede
der Exposition widerzuspiegeln. Die klassischen Para-
meter der Trainingssteuerung, CK und Harnstoff, deuten
zwar einen gewissen Trend im Saisonverlauf an, aber
insgesamt unterscheiden sich die Ergebnisse weder
über den Saisonverlauf relevant noch in Bezug auf eine
hohe oder niedrige Exposition (Abb. 4).
Die Laborwerte bieten zwar in der standardisierte
Bestimmung und ihrer Objektivität Vorteile, in einem
praxisrelevanten Setting haben sie sich in diesen Stu-
dien aber als nicht sensitiv erwiesen. Was wären Alterna-
tiven? Innovative Ansätze, um zu alternativen Parame-
Die Sprintfähigkeit in der fußballrelevanten Distanz von 20m ist auch
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Stunden nach dem Wettkampf deutlich noch nicht wieder hergestellt.
0
200
400
600
800
CK (U/L)
Messzeitpunkt
1200
1400
1000
TO
T1
T2
T3
n= 187-323 n=40 p= 0,015
10
20
30
40
50
UREA (mg/dL)
Messzeitpunkt
70
60
TO
T1
T2
T3
n= 187-323
n=40 p= 0,007
Meyer et al.,
Int J Sports
Med 2011