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VERLETZUNGSPRÄVENTION
tung kommt, die eine schleichende Form der Epiphysio-
lysis verursacht. Diese führt dazu, dass sich der Hüftkopf
deformiert. Der Übergang des Hüftkopfes zum Schenkel-
hals ist nicht mehr wie üblich durch eine konkave Linie
(
Bild 2) markiert.
Das Problem ist, dass sich diese Veränderung im Wachs-
tumsalter kaum bemerkbar macht, es vollzieht sich inap-
parent. Die hieraus resultierende Bewegungseinschrän-
kung führt aber einhergehend mit den wiederkehrenden
Belastungen zu später auftretenden Symptomen.
Solche pathologischen Hüftformen lassen sich heute
mittels Kontrastmitteldarstellung im Rahmen einer
Kernspintomographie gut veranschaulichen (Bild 3).
Man sieht auf der Aufnahme des Hüftgelenkes eine
Labrumläsion und eine zystische Veränderung am Kopf-
Hals-Übergang.
Bei ca. 70% der Fußballspieler sind röntgenologische
Auffälligkeiten nachweisbar. Das heißt nicht, dass so vie-
le Spieler Beschwerden haben, aber die Voraussetzun-
gen hierfür liegen vor. Pathologische Labrumformen
bzw. -rupturen lassen sich ferner auch per Athroskopie
feststellen. Die Instabilität des Labrums gehört zu typi-
schen Begleitphänomenen, die aufgrund der chroni-
schen Belastung und der einhergehenden Knochende-
formität hervorgerufen werden.
Von diesem Beschwerdespektrum sind die intraarti-
kulären Probleme abzugrenzen. Ein ganz spezifisches
Phänomen im Fußball, das ansonsten vielleicht noch bei
einigen Handballern zu beobachten ist, ist die relativ ho-
he Anzahl junger Athleten, die bereits eine pathologi-
sche Formentwicklung, Formveränderungen ihrer Hüft-
gelenke aufweisen. Diese Spieler fallen in der Regel da-
hingehend auf, dass die Beweglichkeit der Hüfte relativ
eingeschränkt ist. Es liegt eine schlechte Innenrotations-
fähigkeit vor und auch das Beugen ist eingeschränkt.
Meistens treten aber noch keine großen Beschwerden
auf, sondern erst dann, wenn solche Formveränderun-
gen zu Folgeschäden geführt haben. Dies können struk-
turelle, traumatische Schäden sein – am Labrum, am
Knorpel, hin und wieder auch am Ligamentum capitis fe-
moris.
Wie ist nun zu erklären, dass dies gerade bei Fußballern
so häufig vorkommt? Verantwortlich ist vermutlich eine
klassische aber schleichende Form einer Epiphysiolysis
capitis femoris, eine Lösung der Wachstumsfuge (Bild 1
und 2).
Die Aufnahme zeigt eine Übergangsstörung am Kopf-/
Halsübergang des Hüftgelenkes. Man geht heute davon
aus, dass es in diesem Bereich bei der fußballspezifi-
schen Belastung im Wachstumsalter zu einer Mehrbelas-
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BILD 1
BILD 3
BILD 2