AUF DEN SPUREN DER NATIONALMANNSCHAFT • 2010
Laufstreckenanalyse, intermittierender Charakter, technische und taktische Aspekte
spielnahe Struktur und Dauer, Beanspruchungssimulation in Studien
mit Ball
Technik
motivierend (?), Ausdauertrainingsparcours (4 x 4 min)
fußballspezifische Bewegungen
selbstgewählte Intensität, motivationsabhängig
standardisiert, intermittierend, Ausbelastung
Trainingsempfehlungen (?)
Feldtest, labor- und ortsunabhängig, zeitökonomische Testung
fußballspezifisch (?)
Laktatdiagnostik, laufspezifische Ausdauertrainingsempfehlung
Belastungs-EKG, Spiroergometrie, VO
2
max
-
Bestimmung, unspezifische Belastungsform
Traditionelle Tests
Fußballspezifische Tests
Laufband-
ergometrie
Fahrrad-
ergometrie
Feldstufen-
test
Yo-Yo
Bangsbo
Hoff
List
Spiel-
simulation
Gerätebedarf gebunden sind, Personal erfordern und
dementsprechend aufwändig bzw. teuer sind. Angeführt
wird oftmals auch, dass die Tests kein fußballspezifi-
sches Belastungsmuster widerspiegeln, ihnen also die
logische Validität fehlt.
Die fußballspezifischeren Tests am oberen Ende der
Skala zeichnen sich gerade durch diese logische Vali-
dität aus. Es wird oft behauptet, man hätte eine bessere
Motivation, wenn die Tests fußballspezifischer sind,
auch wenn dies bisher nicht nachgewiesen werden konn-
te. Zudem sind die Tests häufig mit relativ wenig Auf-
wand durchführbar. Gegen diese Verfahren spricht, dass
sie in der Regel weniger standardisiert, häufig schlecht
evaluiert und motivationsabhängig sind. Zudem sind für
eine eindeutige Interpretation mit entsprechenden Trai-
ningskonsequenzen traditionelle Tests notwendig.
Schlussfolgerungen
Die Auswahl des Testverfahrens im Fußball ist keine phi-
losophische Frage. Vielmehr sollte das Verfahren an-
hand des Ziels, das bei der Testung angestrebt wird, aus-
gewählt werden. Benötigt der Trainer eine möglichst
gute Prognose der Wettkampflaufleistung, muss ein
Testverfahren gewählt werden, bei dem dieser Zusam-
menhang bereits nachgewiesen wurde. Kommt es dage-
gen auf die Testung einzelner physiologischer Kompo-
nenten sowie die Ableitung von Trainingskonsequenzen
an, ergibt sich unter Umständen eine andere Wahl. Wird
auf eine fußballspezifische Belastungsform Wert gelegt,
bieten sich wiederum andere Verfahren an. Die logische
Validität ist kein hinreichendes Kriterium, da nachgewie-
sen werden konnte, dass ein Test mit einem fußballspe-
zifischen Belastungsmuster nicht zwangsläufig einen
höheren Zusammenhang mit der Laufleistung im Spiel
aufweist. Hinsichtlich der Testgütekriterien sind gut eva-
luierte und standardisierte Tests zu bevorzugen.
Standardisierte Feldstufentests sind ein Teil der wissenschaftlichen
Begleitung der A-Nationalmannschaft.
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ABB. 6
TESTVERFAHREN IM FUSSBALL