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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 2 / 2 0 1 4
rmalie
ist. Dass die Regel 3 – die
den Inhalt des DFB-Lehr-
hrt wurde, geschah dies noch ohne
er oder Vierten Offiziellen. Im Bild:
mt für Hans Rebele.
Der Tausch des Torhüters kommt selten vor – wird aber auch
auf das Auswechselkontingent einer Mannschaft angerechnet.
Schon in der Jugend bringt Andreas Kipper den Kindern bei:
Ein Spieler verlässt den Platz, und erst dann darf der neue
Spieler aufs Feld.
Im bezahlten Fußball gibt es rund
um die Auswechslung kaum Pro-
bleme, denn hier wacht der Vierte
Offizielle darüber, dass der Aus-
wechselvorgang korrekt abläuft.
Zu Schwierigkeiten kommt es da
schon eher im Jugend-Fußball. Will
in diesen Altersgruppen der Trai-
ner auswechseln, so drängen nicht
selten fünf oder sogar sechs Jun-
gen und Mädchen an den Spielfeld-
rand, obwohl in den meisten
Jugendspielen nur bis zu vier Kin-
der aus- und oft auch wieder ein-
gewechselt werden dürfen. Aufge-
regt trippeln sie dann an der Sei-
tenlinie auf und ab.
Andreas Kipper vom TuS Unterlüß
(
Niedersächsischer Fußballver-
band) gehört zu diesen Trainern.
Seit Jahren arbeitet er schon mit
der U 7, den jüngsten Nachwuchs-
spielern seines Vereins.
Einmal hat er erlebt, dass der Trai-
ner einer anderen Mannschaft bei
einer klaren Führung leistungs-
schwächere Kinder einwechseln
wollte. Stolz zogen die Kleinen an
der Seitenlinie ihre Stutzen hoch
und meldeten sich. „Darf ich rein!“,
riefen sie, rannten unangemeldet
auf den Platz und wollten sogar
den Ball spielen.
Um solche Schwierigkeiten zu
vermeiden, führt der ehemalige
Bundeswehrangehörige deshalb
in jedem Spiel seiner U 7-Mann-
schaft den Spielerwechsel nach
Absprache mit dem Schiedsrichter
durch.
Während einer Spielunterbrechung
geht er dann in aller Ruhe auf den
Platz und holt seine Kinder runter.
Erst danach lässt er die Auswech-
selspieler auf das Spielfeld.
So kann er als Trainer beispielhaft
vormachen, dass die Ergänzungs-
spieler erst den Platz betreten dür-
fen, wenn die anderen Spieler das
Spielfeld verlassen haben. Die oft
noch sehr jungen Unparteiischen
sind froh über solch eine Unter-
stützung.
Um zu vermeiden, dass es zu Wech-
selfehlern kommt, gibt es zum
Spielerwechsel eine Reihe von Aus-
führungsbestimmungen. Diese
gehören zum grundlegenden Wis-
sen eines Schiedsrichters und müs-
sen von ihm beherrscht werden,
gleich in welcher Spielklasse er
tätig ist.
In der Spielpraxis muss der
Schiedsrichter vor allem in hekti-
schen Situationen konzentriert
darauf achten, dass die Abläufe
beim Spielerwechsel formal korrekt
vollzogen werden.
Im Lehrbrief 53, in dem die Spielre-
gel 3 angesprochen wird, machen
die Verfasser deutlich, dass dies
sehr gut als Rollenspiel eingeübt
und vertieft werden kann. Sie
heben hervor, dass ein Spieler-
wechsel nur in einer Spielruhe
erfolgen darf.
Damit haben die Schiedsrichter
und auch die Mannschaftsbetreuer
genügend Zeit, um die regeltechni-
schen Vorgaben zu beachten.
So muss der Wunsch nach einem
Wechsel zunächst beim Unpartei-
ischen angemeldet werden. Kommt
es dann – aus welchem Grund auch
immer – zu einer Unterbrechung
des Spiels, hat der auszuwechselnde
Spieler zuerst das Spielfeld zu ver-
lassen, ehe der neue Spieler den
Rasen betreten darf.
Gleichzeitig ist die Zustimmung
des Schiedsrichters notwendig.
Der Assistent darf dem Spieler
diese Erlaubnis nicht erteilen.
Als Ort zum Betreten des Spiel-
felds ist der Bereich in Höhe der
Mittellinie verbindlich vorgegeben.
Der Spielerwechsel ist durchge-
führt, wenn der Auswechselspieler
den Regeln entsprechend das
Spielfeld betreten hat. An dieser