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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 1 / 2 0 1 4
trauen“, sagt
Holger Wohlers
(
Schleswig-Holstein)
. „
Wir setzen
große Hoffnung darauf, dass die
Aufgabenfelder aus dem Amateur-
Bereich in enger Abstimmung mit
den Landesverbänden bearbeitet
werden.“ Dazu zählt er auch eine
höhere Wertschätzung gegenüber
den Schiedsrichtern, zum Beispiel
durch Aktionen wie „Danke, Schiri!“.
Als Obmann in
Südbaden
begrüßt
Manfred Schätzle
die Reform eben-
falls: „Helmut Geyer hat eine klare
Linie, und ich bin fest davon über-
zeugt, dass er sich voll und ganz für
die Schiedsrichter der Amateur-
Klassen einsetzen wird. Darüber hin-
aus haben die Verbands-Lehrwarte
mit Lutz Wagner eine kompetente
Ansprechperson für das Lehrwesen.“
Die klare Trennung wird für alle
von Nutzen sein“, sagt
Michael
Liedtke (Westfalen)
. „
Vorausset-
zung für eine funktionierende
Umsetzung ist aber auch, dass
im Hauptamt mindestens eine
Stelle für den Bereich der Kom-
mission Amateure geschaffen
wird, damit wir dort einen festen
Ansprechpartner haben.“ Bei der
Behandlung des Themas Schieds-
richter-Erhaltung sollte seiner
Meinung nach die „junge Gene-
ration eingebunden werden“,
da diese in den kommenden
Jahren von den Folgen betroffen
sei.
Giuseppe Palilla (Württemberg)
sieht die Reform als „wichtigen
und notwendigen Schritt zur
Weiterentwicklung des deutschen
Schiedsrichter-Wesens im Profi-
und Amateur-Fußball“. Die Heraus-
forderungen seien so unter-
schiedlich, dass getrennte Per-
spektiven und Arbeitsweisen sinn-
voll seien. Palilla wünscht sich
künftig mehr Unterstützung bei
den Themen der „Schiedsrichter-
Gewinnung und –Erhaltung“, der
Gewalt auf Amateur-Sportplät-
zen“ sowie der „Qualifizierung
der im Ehrenamt handelnden Per-
sonen“, zum Beispiel durch Fort-
bildung der Kreis-Schiedsrichter-
Obleute.
Helmut Geyer präsentierte sich bei der Obleute-/Lehrwarte-
Tagung im November erstmals als Vorsitzender der Schieds-
richter-Kommission Amateure.
hat man festgestellt, dass die Ber-
liner im Jahr zuvor das gleiche
Thema untersucht haben. Und
auch die Württemberger haben
gemeinsam mit der Universität
Tübingen eine ähnliche Erhebung
gemacht. Würde man von den
Erfahrungen anderer Verbände
mehr wissen, dann könnte man
diese bei der eigenen Entschei-
dungsfindung berücksichtigen
und davon profitieren.
Mehrere Projekte laufen in den
Verbänden derzeit auch zum
Thema der Gewalt auf Sportplät-
zen. Was kann man gegen diese
Problematik tun?
Geyer
:
Hier gibt es sicherlich kein
Patentrezept, denn die einzelnen
Verbände sind sehr unterschied-
lich strukturiert. Der Berliner Fuß-
ball-Verband zum Beispiel wird an
diese Thematik anders herangehen
als ein Flächenland wie Hessen.
Wir können also nicht in jedem Fall
die einheitliche Ideallösung her-
ausgeben.
Die demografische Entwicklung
hingegen kennt keine Ländergren-
zen. Bei sinkender Bevölkerung ist
auch die Zahl der Schiedsrichter
flächendeckend rückläufig.
Geyer:
Genauso nimmt auch die
Zahl aktiver Fußballer ab, und
damit gibt es auch weniger Mann-
schaften und weniger Spiele zu
besetzen. Langfristig wird es ein-
fach weniger Schiedsrichter geben –
diese Tatsache müssen wir anneh-
men.
Eine Maßnahme, die dem Erhalt
von Schiedsrichtern dienen sollte,
war die DFB-Aktion „Danke, Schiri“
im Jahr 2011. Welche Hoffnung
können Sie den Anhängern dieser
Aktion machen, dass man sie
nochmal aufgreift?
Geyer:
Es ist auch von uns ein gro-
ßer Wunsch, „Danke, Schiri“ wieder
ins Leben zu rufen. Die Premiere
verlief sehr gut und war für den
Amateur-Bereich sehr öffentlich-
keitswirksam. Aber nicht nur nach
außen, sondern auch nach innen,
in die Verbände, hat die Aktion
positiv gewirkt.
Neben den Vertretern der Regio-
nalverbände werden auch Carolin
Rudolph und Lutz Wagner der
Kommission der Amateure ange-
hören. Was werden ihre Aufgaben
sein?
Geyer:
Wir haben hier klar abge-
grenzte Aufgabengebiete: Während
Carolin Rudolph für den Bereich
Frauen und Juniorinnen zuständig
ist, übernimmt Lutz Wagner den
Posten des Lehrwarts. Seine Auf-
gabe wird sein, in Zusammenarbeit
mit der Elite die Regeländerungen
und die Regelauslegung an die
Lehrwarte in den Landesverbän-
den zu kommunizieren. Ebenso ist
er für die Talentförderung inklusive
der Lehrgänge in Duisburg zustän-
dig.
Was reizt Sie eigentlich persönlich
an dem Amt des Vorsitzenden die-
ses neu geschaffenen Gremiums?
Geyer:
Es ist die Chance, für den
Amateur-Bereich etwas wirklich
Im November kam der neue Schiedsrichter-Ausschuss erst-
mals zusammen.