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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 4 / 2 0 1 3
umachen“
nate. Mit David Bittner und Bianca Riedl spricht der
Schiedsrichter-Wesens und den bevorstehenden
Gab es denn auch nach dem
Treffen im Winter noch weitere
Gespräche mit einzelnen Trai-
nern?
Fandel:
Wir stehen stets in regel-
mäßigem und engem Kontakt und
sind für die Vereine immer an-
sprechbar. Meist tauschen wir
uns, wenn notwendig, ganz un-
kompliziert nach den Spieltagen
am Telefon aus. Wenn in den Spie-
len aber alles rund läuft, wie in
den letzten Wochen, ist die Kom-
munikation manchmal auch gar
nicht mehr so erforderlich.
Auf der Halbzeit-Tagung im Januar
in Mainz stand die Ahndung von
rücksichtslosem Ellenbogen-
Einsatz im Fokus der Schiedsrich-
ter. Wie hat sich das Ihrer Mei-
nung nach in der Rückrunde ent-
wickelt?
Fandel:
Die Schiedsrichter haben
diese Vergehen aus meiner Sicht
sehr gut geahndet. Aber diese
radikalen Schläge ins Gesicht des
Gegners haben auch deutlich
nachgelassen. Das tut sowohl dem
Fußball als auch den Schiedsrich-
tern gut.
Ein Thema, bei dem es in der
öffentlichen Diskussion zuletzt
unterschiedliche Ansichten gab,
ist die Bewertung von Hand-Elf-
metern. Wie ist hier die offizielle
Regelung, wann Absicht vorliegt?
Fandel:
Erstens, wenn ein Spieler
aktiv zum Ball greift. Zweitens,
wenn er seine Körperfläche
bewusst oder fahrlässig vergrö-
ßert und dabei den Ball berührt.
Drittens, wenn die Hand- bezie-
hungsweise die Armhaltung
unnatürlich ist, zum Beispiel der
Arm über dem Kopf ist. Wie so oft
entstehen in der Dynamik des
Das Verhältnis zwischen Trainer und Schiedsrichter war in der Rückrunde besser – auch dank
guter Leistungen der Unparteiischen. Im Bild: Freiburgs Coach Christian Streich mit Schieds-
richter Markus Schmidt.
Mit seinen Kollegen in der Schiedsrichter-Führung steht Her-
bert Fandel in ständigem Kontakt.
Spiels dann manchmal auch
Grenzfälle, in denen die Entschei-
dung im Ermessen des Schieds-
richters liegt und keine Schwarz-
Weiß-Beurteilung möglich ist. Wir
versuchen, durch genaue
Beschreibung und Analyse der
Situationen unseren Schiedsrich-
tern möglichst konkrete Bewer-
tungs-Parameter aufzuzeigen,
um diesen Ermessensspielraum
so klein wie möglich zu halten.
In der Sommerpause treffen sich
die Bundesliga-Schiedsrichter
zum Trainingslager am Chiemsee.
Wo werden die Arbeitsschwer-
punkte für die neue Saison lie-
gen?
Fandel:
Wir sind bisher sehr
gut damit gefahren, dass wir
die Schwerpunkte nicht ständig
wechseln, sondern dass wir bei
den wichtigsten Themen-Berei-
chen bleiben. Ein Schwerpunkt
bleibt weiterhin das Thema der
Disziplinar-Kontrolle. Hier ist es
wichtig, zu verdeutlichen, in wel-
cher Situation eine Verwarnung
nicht mehr im Ermessens-Bereich
des Schiedsrichters liegt, son-
dern wann die Gelbe Karte unbe-
dingt gezeigt werden muss. Es
gibt einige Szenen aus der ver-
gangenen Spielzeit, die wir dies-
bezüglich besprechen müssen.
Ein weiterer Schwerpunkt bleibt
auch weiterhin die Zusammenar-
beit zwischen Schiedsrichter,
Assistenten und dem Vierten
Offiziellen.