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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 3 / 2 0 1 3
Report
Austausch gelungener Ideen
In der vorherigen Ausgabe der DFB-Schiedsrichter-Zeitung haben wir über das Problem der
Schiedsrichter-Fluktuation berichtet. Zu diesem Thema tauschten im Februar auch die Öffentlich-
keits-Mitarbeiter der Verbände („Ömis“) ihre Erfahrungen aus. SRZ-Mitarbeiter Bernd Peters
berichtet über elf Projekte, die bei der Tagung in Frankfurt am Main vorgestellt wurden und von
denen andere Kreise und Verbände lernen können.
A
ktion „Nein zur Diskriminie-
rung“:
In Hessen wurde ein
Fair-Play-Forum mit prominenten
Botschaftern wie Steffi Jones ins
Leben gerufen. „Mit dieser ein-
drucksvollen Positionierung gegen
Diskriminierung, Gewalt und Extre-
mismus jeglicher Art machen wir
klar, wie stark wir sind“, sagt Hes-
sens „Ömi“ Karsten Vollmar, der im
Verbands-Schiedsrichter-Aus-
schuss für die Koordination des
Projekts zuständig ist.
Aktion „Spieler übernehmen
Verantwortung“ in Flensburg:
Hier wurden Spieler in den Spiel-
klassen des KFV Schleswig-Flens-
burg angehalten, bei ihren Spielen
die Spielfortsetzungen nach „Aus-
Ball“ selbst zu bestimmen. Das
Konzept: Die Verantwortung der
Entscheidung, welche Mannschaft
einen Einwurf ausführt, bezie-
hungsweise ob das Spiel mit
Abstoß oder Eckstoß fortgesetzt
werden soll, liegt bei den Spielern.
Erst wenn sich die Spieler nicht
einig wurden, entschied der
Schiedsrichter. Effekt für die
Schiedsrichter im Kreis: „Der
Respekt ist gestiegen, weil jetzt
viele Spieler wissen, wie schwierig
unser Job ist“, erklärt „Ömi“ Jan
Kohlmann.
Aktion „Feedback“:
Im Fußball-
Verband Mittelrhein (FVM) wurde
eine Umfrage unter allen Verbands-
Schiedsrichtern gestartet. Dabei
konnte jeder sagen, wo ihn der
Schuh drückt. „Das hat gleich meh-
rere Vorteile“, erklärt Organisator
Hilko Paulsen, der als Diplom-Psycho-
loge gleich selbst die wissenschaft-
liche Auswertung übernahm. „Die
Kollegen fühlen sich ernst genom-
men und können mal Dampf ablas-
sen. Und dazu merken wir als Ent-
scheidungsträger, wo wir uns noch
verbessern können.“ Das Ergebnis:
Fast alle Schiedsrichter am Mittel-
rhein wünschen sich, durch gemein-
same Events das Gefühl der
Zusammengehörigkeit untereinan-
der zu stärken. Ein guter Ansatz für
weitere Aktionen!
Aktion „Basis-Preise“:
„
Grup-
pen- und Kreisaktionen sind den
Bei dem Treffen in Frankfurt am Main berichteten die „Ömis“ von Projekten in ihren Verbänden – und nahmen neue Ideen mit
nach Hause.
Wolfgang Mierswa ist Vorsit-
zender der Arbeitsgruppe
„
Schiedsrichter-Gewinnung
und -Erhaltung“.