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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 3 / 2 0 1 3
Panorama
Die internationalen Spiele der Deutschen im Januar und Februar 2013
FIFA-Schiedsrichter unterwegs
Name
Wettbewerb
Heim
Gast
Assistenten/Vierter Offizieller/Torrichter
Deniz AYTEKIN
Europa League
Dnipro Dnipropetrovsk FC Basel
Kleve, Schiffner, Scheppe, Hartmann, Winkmann
Felix BRYCH
Champions League
Real Madrid
Manchester United
Borsch, Lupp, Schiffner, Fritz, Welz
Manuel GRÄFE
Europa League
Levante UD
Olympiakos Piräus
Häcker, Henschel, Kleve, Dingert, Winkmann
Thorsten KINHÖFER Meisterschaft Saudi-Arabien Al Hilal Club
Al Nassr Club
Häcker, Fischer
Wolfgang STARK Europa League
Olympique Lyon
Tottenham Hotspur
Salver, Pickel, Bornhorst, Zwayer, Welz
Felix ZWAYER
U 21-Länderspiel
England
Schweden
Lupp, Pelgrim
Stephan KAMMERER Futsal-EM-Qualifikation
Griechenland
Wales
Stephan KAMMERER Futsal-EM-Qualifikation
Armenien
Griechenland
Stephan KAMMERER Futsal-EM-Qualifikation
Griechenland
Bulgarien
Wohl dem, der mehr Schiedsrichter hat als er muss.
Über Soll! Vereine
kassieren Bonus
Es wird für viele Vereine immer
schwieriger, geeigneten Schieds-
richter-Nachwuchs zu gewinnen
und zu halten. Ein Beispiel dafür,
dass ein solches Engagement
durchaus belohnt wird, findet sich
im Fußball- und Leichtathletik-Ver-
band Westfalen (FLVW). Seit einem
halben Jahr ist der neue Zwei-Stu-
fen-Plan in Kraft, wonach für die
Übererfüllung des Schiedsrichter-
Solls den Vereinen pro Referee
Geld gezahlt wird.
„
Vereine, die mehr Schiedsrichter
stellen als gefordert (Stichtag
1.
Juli), erhalten für jeden überzähli-
gen Schiedsrichter pro Jahr einen
Bonus im Wert von 50,00 Euro“,
heißt es in den Ausführungen zum
Nach Attacke für
immer gesperrt
Nach einer gefährlichen Attacke
auf einen Schiedsrichter ist in
Krefeld ein Hobby-Fußballer
lebenslang gesperrt worden.
Der 26-jährige Täter war bei der
Hallen-Kreis-Meisterschaft in der
Krefelder Glockenspitzhalle vor
400
Zuschauern zunächst wegen
einer Schiedsrichter-Beleidigung
des Feldes verwiesen worden. Dann
attackierte er den Schiedsrichter
brutal. Er schlug ihm gegen den
Kopf und sprang dem Unpartei-
ischen anschließend mit den Bei-
nen voran in den Rücken.
Reiner Hohn, der Vorsitzende der
zuständigen Spruchkammer,
sagte der Süddeutschen Zeitung,
es sei an der Zeit gewesen, ein
Zeichen zu setzen. Die Bedrohun-
gen gegen Schiedsrichter hätten
zugenommen, vor allem in den
untersten Kreisligen. „Ausgerech-
net dort“, sagte Hohn, „wo nur
Hobby-Teams spielen“.
Bei der Verhandlung kam auch zur
Sprache, dass der Spieler bereits
zwei Monate zuvor bei einem
Ligaspiel einen Schiedsrichter
angegangen und für einen Spiel-
abbruch gesorgt hatte. Er darf
nun nie wieder für einen Verein
spielen.
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Wechselfall
Dass Hermes, der Bote und Ver-
künder der Beschlüsse der grie-
chischen Götter, heutzutage auf
den Auswechseltafeln des Profi-
Fußballs auftaucht, hat natürlich
in erster Linie etwas mit Wer-
bung zu tun. Aber ein wenig
Symbolik steckt auch darin.
Schließlich überträgt die Tafel
den Beschluss des Gottvaters
Zeus, der im Fußball „Trainer“
genannt wird: Ein Spieler darf ab
sofort mitspielen, ein anderer
muss raus. Normalerweise.
Aber im vorliegenden Fall kommt
die schlechte Kunde (erstmal)
nicht zum Tragen: Nürnbergs
Nr. 9, Stürmer Pekhart, darf ins
Spiel – und muss gleich wieder
raus?! Geht ja gar nicht, denn
zunächst muss ein Spieler vom
Platz gehen, bevor ein anderer
rauf darf. So steht es schließlich
im Regelwerk.
Wen wollte Hermes, der Vierte
Offizielle, in diesem Moment zum
Auswechseln bewegen: Die 6?
Die 3? Oder vielleicht die 19? Klar
ist eines: Für einige Sekunden
konnte sich jeder Nürnberger
Spieler sicher sein, dass er nicht
gemeint wäre. Bis Thomas Gorniak
seinen Irrtum bemerkte: Um ein
paar Millimeter hatte er an der
richtigen Ziffer vorbeigefingert.
Die Nummer 8 hatte es vielleicht
schon geahnt: Sebastian Polter
musste nach 68 Minuten für die
Nummer 9 Platz machen. Womit
dann der schlechte Teil von Her-
mes‘ Botschaft auch noch ange-
kommen war.
Zwei-Stufen-Plan und der Unter-
soll-Bestrafung des Verbandes. Im
Kreis Steinfurt konnten sich bei-
spielsweise sechs Vereine am Jah-
resende über insgesamt 600 Euro
aus der Kreis-Kasse freuen: Den
größten „Batzen“ strich Amisia
Rheine mit 250 Euro ein, gefolgt
vom SV Burgsteinfurt und dem
Skiclub Rheine (je 100 Euro).
SV Wilmsberg, Lau-Brechte und Ein-
tracht Rheine erhielten je 50 Euro.