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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 2 / 2 0 1 3
gt „Danke, Schiri“
Mann auf dem Platz beschäftigt. Steffen Lüdeke hat die Meinungen bekannter
-
Zeitung an alle Unparteiischen in Deutschland weiter.
Robert Wulnikowski,
Kickers Offenbach,
Rekordspieler der 3. Liga
Knut Reinhardt,
Champions-League-Sieger mit
Dortmund, heute Jugend-Trainer
beim Hombrucher SV
Karl-Heinz Körbel,
Eintracht Frankfurt,
Rekordspieler der Bundesliga
Die meisten Schiedsrichter,
die ich während meiner 20
Bundesliga-Jahre erlebt habe,
sagen mir heute, was das früher
Ganz klar, Spieler und
Schiedsrichter sollten sich
immer mit Respekt begegnen -
auch wenn es mitten im Gesche-
hen mit Puls 180 manchmal schwer
sein kann. Schiedsrichter müssen
in kürzester Zeit wichtige Ent-
scheidungen treffen. Ich schätze
an Schiedsrichtern, wenn sie Ruhe
ins Spiel bringen, sodass sich die
Gemüter nicht erhitzen. Als Spieler
hilft man dem Schiedsrichter am
besten, indem man dessen Ent-
scheidungen akzeptiert.“
Ohne Schiedsrichter kann
kein richtiges Fußballspiel
stattfinden! Wer schon mal ein
Spiel geleitet hat, und sei es im
Jugendbereich, der weiß, wie
schwierig dies sein kann. Schieds-
richter müssen im Eifer des Spiels
ihre Emotionen im Griff behalten
und dem vorgegebenen Regelwerk
folgen, sich auf unterschiedlichste
Charaktere von Fußballspielern
einlassen und einwirken, um somit
einen reibungslosen Spielablauf zu
gewährleisten. Diese facettenrei-
che Höchstleistung kann gar nicht
hoch genug gewürdigt werden!“
Berti Vogts,
mit Deutschland
Europameister 1996, heute
Trainer von Aserbaidschan
Vor einem halben Jahr hat
ein Spieler unserer National-
mannschaft einen Schiedsrichter
hier in Aserbaidschan bespuckt.
Ich habe ihn seitdem nicht mehr
nominiert und vorläufig aus dem
Nationalteam ausgeschlossen. Man
muss den Schiedsrichtern unbe-
dingt Respekt entgegenbringen.
Sie haben einen unheimlich schwe-
ren Job und machen dabei in
einem Spiel weitaus weniger Feh-
ler als die Spieler und wir Trainer.
Wenn dieser Respekt von uns auf
dem Spielfeld rüberkommt auf die
Tribünen, dann bringen auch die
Fans und die Öffentlichkeit den
Schiedsrichtern mehr Achtung ent-
gegen.“
Willi Landgraf,
Rekordspieler der 2. Bundesliga
Als jemand, der als aktiver
Spieler häufig auf dem Platz
angeeckt ist, möchte ich mich
besonders herzlich bei den
Schiedsrichtern bedanken. Ohne
Schiris würde es keinen fairen
Sport geben! Sie haben einen sehr
schwierigen Job, stehen enorm
unter Druck, und auf den Rängen
sitzen jedes Wochenende Tausende
von Leuten, die glauben, alles bes-
ser zu wissen. Doch eines darf man
nie vergessen: Entscheidend ist
das Zwischenmenschliche. Man
sollte sich gegenseitig respektie-
ren – auf und neben dem Platz.“
Philipp Lahm,
Kapitän der Nationalmannschaft
Ich habe großen Respekt vor
der Leistung der Schieds-
und Linienrichter – und zwar von
der Bundesliga bis in die unterste
Kreisklasse. Sie müssen immer
blitzschnell entscheiden, ob Foul
oder nicht, ob Tor oder nicht. Das
ist keine leichte Aufgabe. Die
Schiedsrichter stehen genauso wie
wir Spieler für 90 Minuten immer
im Fokus. Und deshalb geht es nur
zusammen.“
für schöne und ruhige Zeiten auf
den Spielfeldern waren. Sie haben
recht. Der Job ist wirklich unglaub-
lich schwierig geworden wegen
der permanenten Kontrolle und
der totalen Fernseh- und Video-
Überwachung. Vor allem aber: Der
bisweilen fehlende Respekt an der
Spitze ist ein schlechtes Vorbild
für die Basis. Ich merke das als
Jugendtrainer immer wieder. Doch
wenn bei mir die Jungs den
Schiedsrichter anmachen, dann
muss der größte Meckerer das
nächste Trainingsspiel leiten. Dann
ist der auf einmal ganz klein – und
wird sogar einsichtig.“