Situation 1
Nein. Der Spielführer, der die Wahl
gewonnen hat, muss sich für eine
Spielfeldhälfte entscheiden. Den
Ball – also den Anstoß – zu neh-
men, ist nicht möglich.
Situation 2
Direkter Freistoß. Es ist keine Per-
sönliche Strafe auszusprechen, da
Geht der Spieler (wie hier) mit dem über Schulterhöhe ausge-
streckten Arm an den Ball, dann liegt ein absichtliches Hand-
spiel vor.
Regel-Test Antworten
weder die Verhinderung einer kla-
ren Torchance noch eine unsport-
liche Absicht beim Handspiel vor-
liegen.
Situation 3
Indirekter Freistoß gegen den Tor-
wart wegen zweimaligen Spielens
des Balles. Hier wird nicht von
einer Vereitelung einer klaren Tor-
Das Spiel mit der Hand
So werden die auf Seite 17 beschriebenen Situationen richtig gelöst.
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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 2 / 2 0 1 3
chance gesprochen, da es sich um
eine technische Regelverletzung
handelt, wie zum Beispiel auch,
wenn der Ball bei einem absichtlich
mit dem Fuß erfolgten Zuspiel vom
Torwart aufgenommen wird. Auch
hier wäre ja ansonsten die Verhin-
derung einer glasklaren Torchance
gegeben. In solchen Fällen wird nur
der indirekte Freistoß wegen zwei-
maligen Spielens des Balles verhängt.
Situation 4
Der Vereins-Linienrichter hat eine
offizielle Funktion und ist deshalb
genauso zu behandeln wie der
neutrale Schiedsrichter-Assistent.
Der Schiedsrichter und seine
Assistenten sind bekanntlich
Luft“. Weiterspielen ist deshalb
die richtige Entscheidung.
Situation 5
Nein. Wenn sich Spieler von bei-
den Mannschaften in einem Zwei-
kampf verletzen und darunter ein
Torhüter ist, muss auch der andere
Spieler das Spielfeld nach der
Behandlung nicht verlassen.
Situation 6
Direkter Freistoß. Das erste Verge-
hen ist zu bestrafen. Der Spieler
ist des Feldes zu verweisen. Für
das unsportliche Handspiel kann
es zwar keine Spielstrafe, jedoch
eine Persönliche Strafe, also eine
Verwarnung, geben.
Situation 7
Weiterspielen. Versuchtes Hand-
spiel ist nicht strafbar. Dass durch
den Versuch, den Ball mit der
Hand zu spielen, der Gegner irri-
tiert oder getäuscht wird, ist nicht
als Unsportlichkeit zu werten.
Somit gibt es auch keinen indirek-
ten Freistoß und keine Verwar-
nung. Die einzig richtige Möglich-
keit lautet Weiterspielen.
Situation 8
Das Spiel ist mit einem Schieds-
richter-Ball fortzusetzen, da
zuerst der Einfluss von außen
erfolgte, nämlich das Betreten des
Spielfelds durch den Trainer.
Danach kommt es zu dem Umsto-
ßen des Trainers. Hierfür erhält
der Spieler die Rote Karte. Der
Trainer ist aus dem Innenraum zu
verweisen.
Situation 9
Da der Schiedsrichter selbst nicht
mehr auf dem Spielfeld war und
das Verhalten beziehungsweise
die Vergehen auch nicht wahrge-
nommen hat, kann über den ihm
mitgeteilten Vorgang nur eine
Meldung erfolgen.
Situation 10
Indirekter Freistoß wegen Abseits.
Zwar ist beim Abstoß das Abseits
aufgehoben, allerdings ist durch
die Berührung eines Angreifers –
und sei es auch nur durch ein
leichtes Abfälschen des Balles –
eine neue Abseitsbewertung
erforderlich.
Situation 11
Schiedsrichter-Ball und Meldung
des Vorfalls. Mehr kann der
Schiedsrichter in diesem Fall nicht
unternehmen, da der Spieler ja
bereits die Rote Karte gesehen
hat.
Situation 12
Tor, Anstoß. Natürlich liegt ein
zweimaliges Spielen des Balles vor,
jedoch ist mit der Torerzielung der
größtmögliche Vorteil für die geg-
nerische Mannschaft eingetreten.
Situation 13
Indirekter Freistoß und Verwar-
nung. Hier wird keine Abseitsposi-
tion, sondern das unerlaubte
Spielfeldbetreten bestraft.
Situation 14
Direkter Freistoß, Verwarnung. Da
der Spieler den Schiedsrichter auf
unsportliche Weise zu täuschen
versucht und die Hand zur Hilfe
nimmt, um ein Tor zu erzielen,
muss er verwarnt werden.
Situation 15
Indirekter Freistoß wegen eines
Ausführungsfehlers. Alle Spieler
müssen sich hinter dem Ball befin-
den.