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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 1 / 2 0 1 3
Vergleich
OFFENSIV-FOULS
Ein Angreifer begeht ein Foul, wenn
er gegen einen Verteidiger läuft, der
in einer korrekten Abwehrposition
steht oder rückwärts läuft. Verboten
sind dabei Kontakte mit dem Ellen-
bogen, das Wegstoßen des Verteidi-
gers und dass der Angreifer mit der
Schulter voran in den Verteidiger
läuft. Im Gegensatz zu Defensiv-
Fouls gibt es bei Offensiv-Fouls
keine Freiwürfe für den gefoulten
Gegner.
TECHNISCHE FOULS
Anders als beim Fußball können
beim Basketball auch die Trainer
und Betreuer Spielstrafen bewirken.
Dabei spricht man von sogenannten
technischen“ Fouls, die gegeben
werden, wenn ein Spieler oder Offi-
zieller die Ermahnungen der
Schiedsrichter missachtet und sich
unsportlich verhält, zum Beispiel
durch ständiges Reklamieren beim
Schiedsrichter oder Provozieren
eines Gegenspielers. Entscheidet
der Schiedsrichter auf ein solches
technisches Foul, so erhält die andere
Mannschaft zwei Freiwürfe und
anschließend Ballbesitz. Nach zwei
technischen“ Fouls kann der
Schiedsrichter den betreffenden
Spieler oder Trainer aus der Halle
schicken. „Das ist natürlich auch ein
Grund dafür, dass im Basketball viel
seltener reklamiert wird als auf dem
Fußballplatz“, sagt Warmuth. Bei
grob unsportlichem Verhalten eines
am Spiel Beteiligten kann sogar ein
disqualifizierendes“ Foul verhängt
werden. Dann muss man die Halle
verlassen und wird möglicherweise
für mehrere Spiele gesperrt.
Beobachtung ohne Punkte
Was im Fußball der DFB ist, heißt im Basketball DBB – Deutscher
Basketball Bund. Er ist der Dachverband für 16 Landesverbände mit
insgesamt rund 2.000 Vereinen und 190.000 Aktiven. Der DBB ist
zuständig für alle Belange des Leistungs- und Breitensports, unter
anderem für die Regeln.
Die Schiedsrichter-Ausbildung ist zweigeteilt: Zunächst absolvieren
die Anwärter einen Schiedsrichter-Basisschein (Abkürzung: LSE). Mit
dieser Ausbildung dürfen sie zunächst nur zusammen mit einem
erfahrenen Kollegen Spiele leiten. Normalerweise ein Jahr später
können die Schiedsrichter ihre Lizenz machen (Abkürzung: LSD). Die-
sem Lehrgang schließen sich sowohl eine theoretische als auch eine
praktische Prüfung an. Hat man die Lizenz erhalten, ist man ver-
pflichtet, einmal pro Saison eine Fortbildung zu besuchen, bei der
Regeländerungen mitgeteilt werden.
Schiedsrichter, die in höhere Spielklassen aufsteigen wollen, werden
gecoacht. Die Beobachtungen unterscheiden sich von denen im Fuß-
ball: So erfährt der Schiedsrichter im Voraus, wer ihn beobachtet.
Und nach dem Spiel erhält er keine Punktzahl, sondern lediglich eine
Rückmeldung, woran er arbeiten sollte. Macht der Schiedsrichter im
Laufe einer Saison einen guten Eindruck, dann steigt er auf.
Die Schiedsrichter-Spesen sind im Amateurbereich vergleichbar mit
denen im Fußball: 14 Euro gibt es für ein Spiel in der Kreisliga, 19 Euro
in der Verbandsliga. Größer ist die Kluft im Spitzenbereich: In der
Basketball-Bundesliga erhält ein Referee 385 Euro pro Einsatz, in der
2.
Liga sind es 150 Euro.
ZEITREGELN
Schaut der Fußball-Schiedsrichter
höchstens mal auf die Sekunden,
wenn der Torhüter den Ball zu lange
in den Händen hält, so hat er beim
Basketball ständig die Zeit im Blick.
Die
Drei-Sekunden-Regel
besagt, dass ein Spieler sich
eben genauso lange in der Zone
unmittelbar unter dem gegneri-
schen Korb aufhalten darf. Bei
einem Wurf oder Rebound
beginnt die Zählung neu.
Laut
Fünf-Sekunden-Regel
muss
ein den Ball führender Angreifer,
der von einem Verteidiger
bewacht oder attackiert wird,
den Ball innerhalb von fünf
Sekunden dribbeln, werfen oder
passen.
Die
Acht-Sekunden-Regel
zwingt
eine Mannschaft dazu, in dieser
Zeit ihren Angriff in die gegneri-
sche Spielfeldhälfte zu verla-
gern. Ist die angreifende Mann-
schaft erst einmal in der gegne-
rischen Hälfte angekommen, so
darf der Ball nicht mehr in die
eigene Hälfte zurückgespielt
werden.
Die
24-
Sekunden-Regel
schreibt
vor, dass eine Mannschaft in
Die Schiedsrichter-Ausbildung im Basketball
Ballbesitz innerhalb von 24
Sekunden ihren Angriff mit
einem Korbwurf abschließen
muss. Seit dieser Saison wird die
Uhr auf 14 Sekunden zurückge-
stellt, wenn die verteidigende
Mannschaft ein Foul begeht, den
Ball mit dem Fuß spielt, oder
wenn der Ball bei einer Wurf-
aktion den Ring berührt hat.
Bei jedem Verstoß gegen eine der
vier Zeitregeln wird das Spiel durch
den Schiedsrichter unterbrochen,
und der Gegner erhält einen Einwurf
von der Seitenlinie.
KAMPFGERICHT
Das Kampfgericht wird vom Heim-
verein gestellt und besteht aus drei
Personen: Der Anschreiber notiert
bereits während des Spiels auf dem
Spielbericht die Punkte und
Schiedsrichter-Entscheidungen. Der
Zeitnehmer misst die Spielzeit, die
bei jeder Regelübertretung angehal-
ten wird. Und der 24-Sekunden-Zeit-
nehmer ist speziell für die Messung
der Angriffszeit verantwortlich.
Der Spielbericht wird beim Basketball durch das Kampfgericht
ausgefüllt und nach jedem Viertel vom Schiedsrichter gegen-
gezeichnet.
Die kurze Strecke von 28 Metern zwischen den Grundlinien
trägt dazu bei, dass es im Basketball schneller als im Fußball
hin- und hergeht.