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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 2 / 2 0 1 2
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Deutsche auf den
FIFA-Listen
Die Schiedsrichter-Kommission des
Fußball-Weltverbandes (FIFA) hat
die internationalen Schiedsrichter-
Listen 2012 verabschiedet und
dabei den DFB-Vorschlägen für die
deutschen Unparteiischen zuge-
stimmt.
FIFA -Schiedsrichter:
Deniz Aytekin, Dr. Felix Brych,
Marco Fritz, Manuel Gräfe, Thors-
ten Kinhöfer, Knut Kircher, Florian
Meyer, Wolfgang Stark, Michael
Weiner und Felix Zwayer.
Die deutschen Top Ten (von oben nach unten, jeweils von links
nach rechts): Stark, Gräfe; Weiner, Brych, Kircher; Meyer, Kin-
höfer; Aytekin, Zwayer, Fritz.
FIFA-Schiedsrichterinnen:
Christine Baitinger, Riem Hussein,
Anja Kunick und Bibiana Steinhaus.
FIFA -Assistenten:
Christoph Bornhorst, Mark Borsch,
Markus Häcker, Holger Henschel,
Guido Kleve, Stefan Lupp, Mike
Pickel, Jan-Hendrik Salver, Detlef
Scheppe und Thorsten Schiffner.
FIFA-Schiedsrichter-Assistentin-
nen:
Christina Biehl (vormals
Jaworek), Inka Müller-Schmäh,
Katrin Rafalski und Marina Wozniak.
Futsal-Schiedsrichter:
Swen Eich-
ler und Stephan Kammerer.
Regelkunde für Reporter
Bereits zum fünften Mal hatte der Verband Deutscher Sportjourna-
listen (VDS) zu zwei gemeinsamen Veranstaltungen mit der
Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes eingela-
den. Insgesamt 76 Medienvertreter nahmen an den Seminaren teil,
die in Stuttgart von Hellmut Krug und Marco Fritz und in Leipzig
von Lutz Michael Fröhlich und Felix Zwayer geleitet wurden.
Wir wollen bei den Journalisten Verständnis wecken und knifflige
Situationen erklären“, erläuterte Lutz Michael Fröhlich den Sinn
dieser Zusammenkünfte. Dazu führten die Schiedsrichter 48 Sze-
nen aus der Hinrunde vor, mit denen sie sich auch auf ihrer Halb-
zeit-Tagung in Mainz befasst hatten.
Elfmeter oder „Schwalbe“? Strafbares Abseits oder nicht? Nach nur
einmaligem Betrachten der Szene eine rasche Entscheidung zu fäl-
len, fiel manchem Journalisten schwer. Die Frage: „Kann ich das
noch mal sehen?“, war ein sicheres Indiz dafür, wie sehr man sich
daran gewöhnt hat, die (Zeitlupen-)Wiederholung in Anspruch zu
nehmen. Bei der Frage „Feldverweis oder Verwarnung?“ reckten die
Teilnehmer dann auch manches Mal die fast gleiche Anzahl von
Roten und Gelben Karten in die Höhe. Zeitlupen vergrößerten die
Einigkeit, mancher blieb aber auch dann bei seiner Meinung.
Das war durchaus verständlich, denn die Schiedsrichter-Vertreter
räumten natürlich ein, dass es Ermessens-Spielräume gibt, „Grau-
zonen“, die die eine aber auch die andere Entscheidung zulassen.
Dass mancher TV-Reporter vor einem Millionen-Publikum seine
unumstößliche“ Wahrheit hinausposaunt, obwohl die Situation
alles andere als eindeutig war, ist für die Schiedsrichter oft ärger-
lich. „Aber ich schalte meist den Ton ab“, erklärte Felix Zwayer und
hatte die Lacher auf seiner Seite.
VDS-Präsident Erich Laaser, der an dem Seminar in Leipzig teil-
nahm: „Das waren drei spannende und lehrreiche Stunden. Ich bin
beeindruckt, wie geduldig und mit welchem Humor die Schiedsrich-
ter die vielen Fragen beantworteten.“
Dass sein Stellvertreter Hans-Joachim Zwingmann auch im nächs-
ten Jahr diese Schulung für die Kollegen aller Medien organisieren
wird, steht außer Zweifel.
Schulungen in Leipzig und Stuttgart
Rot“ oder „Gelb“? Die Journalisten in Leipzig waren
sich nicht immer einig.
besondere die Verantwortung für
das Beobachtungswesen in der
aufregenden Zeit der Wiederverei-
nigung von Ost und West – auch
der Berliner Schiedsrichter – war
für ihn eine herausfordernde
Tätigkeit.
Auch durch die Unterstützung bei
der Talentförderung und als
Schiedsrichter-Obmann von Rapide
Wedding (jetzt: Nord Wedding) hat
Udo Zuchantke Akzente gesetzt.
Noch heute schnürt er an jedem
Wochenende die Schuhe, um
C-Junioren-Spiele zu leiten.
Zuchantke ist Träger des Ehren-
schilds und der Ehrenspange des
BFV, der NOFV- und DFB-Verdienst-
nadel und wurde in diesem Jahr
bei der Aktion „Danke, Schiri!“ zum
Berliner Senioren-Schiedsrichter
des Jahres gewählt.
Jörg Wehling