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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 2 / 2 0 1 2
Panorama
Scheuerer, der zwischen 1982 und
1996
als Schiedsrichter 103 Bundes-
liga- und 67 Zweitliga-Spiele leitete,
hatte am 1. Juli 1979 seine haupt-
amtliche Tätigkeit als Geschäfts-
führer des Süddeutschen Fußball-
Verbandes aufgenommen. Am
1.
Februar 2012 begann für den 62-
Jährigen die Altersteilzeit, sein
Nachfolger wird Martin Schweizer.
Bundesliga, November 1974:
Udo Zuchantke mit Willi
„
Ente“ Lippens (Rot-Weiss
Essen) …
…
und 2011 als strahlender
Sieger bei der DFB-Aktion
„
Danke,Schiri!“.
Lebenslange Sperre
für 34 Spieler
Der Niederländische Fußball-Ver-
band KNVB hat seinen Beschluss,
die zunehmenden Gewalttaten im
Amateurfußball hart zu bestrafen,
in die Tat umgesetzt: In der ersten
Saisonhälfte 2011/2012 hat der
KNVB 34 Spieler wegen Gewalttä-
tigkeiten lebenslang ausgeschlos-
sen. Sie dürfen nie mehr Mitglied
eines dem KNVB angeschlossenen
Klubs werden. Diese Personen
seien mit körperlicher Gewalt
gegen Schiedsrichter oder Mitglie-
der der gegnerischen Mannschaft
vorgegangen, erklärte der KNVB.
„
Die Amateur-Klubs haben genug
von der Gewalt auf dem Spielfeld.
Sie setzen sich zusammen gegen
Gewalt ein“, sagte Anton Binnen-
mars, stellvertretender KNVB-
Direktor für Amateurfußball, bei
einer Pressekonferenz in Zeist.
Weitere neun Krawallmacher wur-
den für zehn Jahre, 40 für zwi-
schen zwei und zehn Jahren vom
Verband ausgeschlossen.
37
Amateur-Mannschaften wurden
vom Verband wegen kollektiver
Ausschreitungen aus ihren Wettbe-
werben genommen. Sie werden in
dieser Saison nicht mehr am Spiel-
betrieb teilnehmen. Kollektive
Gewalt bedeutet, dass mehr als
zwei Spieler eines Teams an Gewalt-
taten körperlicher oder verbaler
Art beteiligt waren. Betroffen von
den Bestrafungen wegen der Gewalt-
täter sind auch ihre unschuldigen
Mannschafts-Kameraden. Für sie
ist die Saison ebenfalls beendet.
Udo Zuchantke
feierte 75. Geburtstag
Die Schiedsrichter-Zeitung gratu-
liert Udo Zuchantke nachträglich
zum Geburtstag: Am 28. Dezember
kurz
notiert
■
Niels Haupt
wurde von der
IBSA (International Blind
Sports Federation) für das Fuß-
ball-Turnier bei den Paralym-
pics im kommenden Septem-
ber in London nominiert. Der
38-
jährige Niedersachse aus
Ronnenberg-Benthe war
bereits 2010 bei der Weltmeis-
terschaft in Birmingham als
Schiedsrichter dabei.
■
FIFA-Schiedsrichterin
Dr. Riem Hussein
von der TSG
Bad Harzburg (Kreis Goslar) ist
dank ihrer sehr guten interna-
tionalen Leistungen von der
FIFA-Kategorie 2 in die Katego-
rie 1 („First“) aufgestiegen –
darüber gibt es nur noch die
Elite-Group. Damit wird die
promovierte Apothekerin wei-
tere Einsätze in der Frauen-
Champions-League und in der
EM- und WM-Qualifikation
erhalten. Hussein ist seit 2009
FIFA-Schiedsrichterin.
■
Bei der Futsal-EM, die vom
31.
Januar bis zum 11. Februar
in Kroatien stattfand, war
Stephan Kammerer
im Einsatz.
Er steht seit 2004 auf der FIFA-
Liste der Futsal-Schiedsrichter
und wurde auch für die EM vor
zwei Jahren in Ungarn berufen.
■
Trauer um
Jan Zimmer-
mann:
Der 20jährige Schieds-
richter aus Schleswig-Holstein
brach während eines Spiels um
die Hallenmeisterschaft des
Kreises Flensburg zusammen.
Trotz sofort eingeleiteter
umfangreicher Hilfsmaßnah-
men verstarb er wenig später
in einem Flensburger Kranken-
haus. Als Ursache wurde eine
verschleppte Erkältung vermu-
tet, die möglicherweise eine
Herzmuskelentzündung ausge-
löst hat.
Aktionen in Dänemark bekannt ist,
war 2007 beim EM-Qualifikations-
spiel Dänemarks gegen Schweden
im Kopenhagener Stadion Parken
in der 89. Minute nach einem Platz-
verweis gegen den Dänen Christian
Poulsen und einem verhängten
Elfmeter auf den Platz gestürmt
und hatte den deutschen FIFA-
Schiedsrichter attackiert. Herbert
Fandel brach das Spiel beim Stand
von 3:3 ab, die Europäische Fuß-
ball-Union (UEFA) wertete die Par-
tie damals mit 3:0 für Schweden.
Hans Scheuerer
im Ruhestand
Im Rahmen der Tagung mit den
Geschäftsführern der Regional-
und Landesverbände des DFB in
Frankfurt am Main hat Wolfgang
Niersbach den Geschäftsführer
des Süddeutschen Fußball-Verban-
des (SFV), Hans Scheuerer, verab-
schiedet. Der DFB-Generalsekretär
überreichte dem ehemaligen
Bundesliga-Schiedsrichter zum
Abschied Blumen, ein DFB-Präsent
und einen Wimpel. „Wir möchten
Hans Scheuerer große Anerken-
nung und großen Dank ausspre-
chen“, würdigte Niersbach den
scheidenden Geschäftsführer.
vergangenen Jahres wurde das
Urgestein des Berliner Schieds-
richter-Wesens 75 Jahre alt. Seit
1954
ist Udo Zuchantke als
Schiedsrichter im Einsatz. Zwi-
schen 1971 und 1978 amtierte er bei
insgesamt 39 Spielen in der Fuß-
ball-Bundesliga. In der später ein-
geführten 2. Bundesliga leitete
Udo Zuchantke (zum Teil mit sei-
nem Bruder Jürgen als Linienrich-
ter) 34 Begegnungen. Bei Länder-
spielen und Europapokal-Einsät-
zen, unter anderem in Glasgow,
Madrid und Paris, durfte er auch
internationale Luft schnuppern.
Nach seiner aktiven Karriere wech-
selte Zuchantke auf die Funktio-
närs-Schiene: ob als Mitarbeiter in
seiner Lehrgemeinschaft Zehlen-
dorf/Steglitz, als Mitglied im
Schiedsrichter-Ausschuss des Ber-
liner Fußball-Verbandes (BFV) oder
als kompetenter Beobachter. Ins-
In ehrenamtlicher Tätigkeit wird
Hans Scheuerer dem DFB erhalten
bleiben. So ist der gebürtige Franke
auch weiterhin Mitglied der DFB-
Schiedsrichter-Kommission und
Schiedsrichter-Coach im Bundes-
liga-Bereich.
Da war er noch im Amt:
SFV-Geschäftsführer Hans
Scheuerer mit Meisterwimpel.