INTEGRATION A–Z
RAMADAN
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Ramadan
Definition:
Der Fastenmonat Ramadan ist der Name des neunten Monats des islamischen Kalenders. Anders als
der in Deutschland geltende Gregorianische Kalender richtet sich dieser nicht nach der Sonne, son-
dern nach den Phasen des Mondes. Da sein Zyklus kürzer ist, verschiebt sich die Zeit des Ramadans
im deutschen Kalender von Jahr zu Jahr. Ramadan kann also zu jeder Jahreszeit stattfinden.
Aufgrund dieser Verschiebungen dauert ein Fastentag einmal länger (im Sommer), ein anderes Mal
geht er schneller vorüber (im Winter). Der eigentliche Fastenmonat beginnt mit der ersten Sichtung
der Mondsichel und endet mit der neuen Mondphase nach 29 oder 30 Tagen. Da diese Sichtung glaub-
haft belegt werden muss, gibt es regionale Abweichungen des Beginns. Eine andere Variante ist die
astronomische Berechnung. Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland hat sich jüngst für eine
Vereinheitlichung des Beginns der Fastenzeit ausgesprochen, da das deutsche Wetter eine augen-
scheinliche Sichtung manchmal tagelang nicht möglich macht.
Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam. Zu diesen Säulen zählen neben dem Fasten, das allei-
nige Bekenntnis zu Allah und seinem Propheten Mohammed, das tägliche Gebet, Wohltätigkeit und die
Pilgerfahrt zur heiligen Stadt Mekka. Die Grundlagen dieser religiösen Vorschriften finden sich im
Koran oder sind als religiöse Traditionen in der Sunna und den so genannten Hadithen überliefert. Die
Einhaltung der mit dem Fasten verbundenen Regeln gehört deshalb zu den höchsten Geboten im
Islam. Sie machen Gläubige zu Muslimen. Der Fastenmonat soll Enthaltung und Selbstdisziplin schulen,
aber auch innere Einkehr, Ruhe, Einfühlung und Reflektion ermöglichen.
Allerdings ist der Ramadan auch der Monat der Feste. Ein Höhepunkt ist die Nacht der Bestimmung,
die vom 26. auf den 27. Tag des Ramadans gefeiert wird und in der – nach der islamischen
Heilsgeschichte – Allah die erste Sure des Korans an Mohammed übermittelt hat. Zum Ende des
Ramadans wird das Fest des Fastenbrechens gefeiert, das wegen seiner vielen Süßspeisen auch
Zuckerfest genannt wird und das bis zu drei Tage dauern kann. Nach dem Opferfest ist das Zuckerfest
der bedeutendste und volkstümlichste Feiertag im Islam, vergleichbar mit Weihnachten und Ostern im
Christentum.
Gesellschaftliche Bedeutung:
Der Ramadan ist von den fünf Säulen des Islams, die wohl am meisten respektierte und befolgte.
Selbst nicht-praktizierende Muslime halten sich häufig an die Regeln des Ramadans oder verzichten
beispielsweise auf Alkohol. In muslimisch geprägten Ländern richtet sich das öffentliche Leben nach
den Zeiten und Bedürfnissen des Fastenmonats. Jedoch hat der Ramadan mehr als nur eine religiöse
Bedeutung, denn er prägt das gesamte kulturelle Leben
Während der Fastenzeit dürfen Muslime von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang keine
Speisen und keine Getränke zu sich nehmen. Auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens ist
Enthaltsamkeit geboten. So ist das Rauchen ebenso untersagt wie der Geschlechtsverkehr. Das tägli-
che Fastenbrechen nach Sonnenuntergang und die letzte Mahlzeit vor der Morgendämmerung sind
feste Rituale des Ramadans. Das Fasten wird für gewöhnlich mit einer Dattel oder einem Schluck
Die Maßnahmen zur Integrationsförderung im deutschen Fußball wurden in einem Integrations-
konzept zusammengefasst, das der DFB-Vorstand, dem der Ligaverband (DFL) und die DFB-Regional-
und Landesverbände angehören, im Juli 2008 verabschiedet hat. Diese gemeinsam entwickelten
Maßnahmen basieren auf zwei Säulen. Zum einen auf der inter-kulturellen Sensibilisierung der
Fußball-Familie durch entsprechende Qualifizierung der Schlüsselrollenträger/innen, insbesondere der
Trainer/innen. Zum anderen auf der Schaffung von Strukturen, die Integration begleiten und unter-
stützen. Ein Schwerpunkt der Informations- und Qualifizierungsangebote für Trainer/innen,
Betreuer/innen sowie Vereins- und Verbands-funktionär/innen ist die Vermittlung interkultureller
Kompetenz. Inhaltlich basieren diese Qualifizierungsmodule auf den „Fünf zentralen Botschaften“ des
DFB im Bereich Integration. Seit der Saison 2010/11 wird das Thema Integration auch im Rahmen der
Trainer C-Breitenfußball-Ausbildung behandelt. Mit der Benennung von Integrationsbeauftragten
haben der DFB und seine Landesverbände Ansprechpartner/innen installiert, welche die
Integrationsmaßnahmen begleiten und fördern. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit Unter-
stützung der DFB-Integrations-botschafter/innen Fatmire „Lira“ Bajramaj, Célia Okoyino da Mbabi,
Sinem Turac, Cacau und Serdar Tasci wird Aufmerksamkeit auf die einzelnen Initiativen des DFB
gelenkt. Seit 2008 läuft der Spot „Eltern der Nationalspieler“ vor Länderspielen und DFB-Pokalspielen
erfolgreich im Fernsehen und schafft bei der breiten Bevölkerung ein Bewusstsein für die integrative
Kraft des Fußballs. In der Saison 2009/2010 erreichte der Spot eine kumulierte Reichweite von 143,36
Mio. Fernsehzuschauern. Mit dem DFB – Mercedes-Benz – Integrationspreis zeichnen der DFB und sein
Generalsponsor Mercedes-Benz seit 2007 jährlich herausragendes Engagement aus und unterstützen
die Preisträger mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von 150.000
€
.
Auch innerhalb der DFB-Verwaltung und der Verwaltungen seiner angehörigen Verbände ist
Integration eine Querschnittsaufgabe. Integration als Querschnittsaufgabe findet sich im organisier-
ten Fußball unter anderem in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Ehrenamt,
Gewaltprävention, Anti-Diskriminierung, Schulfußball und Frauen- und Mädchenfußball wieder. Auf
diese Weise lässt sich das Thema Integration in allen Teilbereichen des Fußballs bis in die
Kreisverbände, Vereine und Mannschaften tragen.
INTEGRATION A–Z
QUERSCHNITTSAUFGABE
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