INTEGRATION A–Z
NATIONALER INTEGRATIONSPLAN
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Bedeutung für den Fußball:
Unter Führung des DOSB engagieren sich mehrere Sportverbände in diesem Rahmen. Auch der DFB
hat sich zu zehn konkreten Maßnahmen verpflichtet, die insbesondere auf die interkulturelle
Sensibilisierung der Funktionsträger/innen, Spieler/innen und Zuschauer/innen im Fußball mit Hilfe
von Qualifizierungsangeboten, beispielsweise im Rahmen der C-Lizenz-Ausbildung, sowie auf die
Schaffung von Strukturen zur Förderung von Integration im organisierten Fußball abzielen. Diese
Maßnahmen werden durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit zum Beispiel mit Hilfe der DFB-
Integrationsbotschafter sowie durch den DFB – Mercedes-Benz – Integrationspreis begleitet. Seine
konkreten Selbstverpflichtungen im Rahmen des Nationalen Integrationsplans hat der DFB bis 2009
umgesetzt, wobei das Thema Integrationsförderung beim DFB auch seitdem stetig weiterentwickelt
wird. Auch im Rahmen des, dem Nationalen Integrationsplans nachfolgenden, Nationalen
Aktionsplans wird der DFB einen Beitrag leisten.
Im Fußball-Entwicklungsplan des DFB (2007) sowie in seinem Integrationskonzept (2008) wurden die
Integrationsziele und Maßnahmen gemeinsam mit der DFL und den DFB-Landesverbänden festgelegt.
2008
berief das DFB-Präsidium eine Kommission Integration, welche die Maßnahmen des DFB zur
Integrationsförderung im Fußball entwickelt und ihre Umsetzung begleitet. Diese Kommission koordi-
niert ihre Arbeit mit den DFB-Kommissionen für Prävention und Sicherheit, für Qualifizierung sowie
für das Ehrenamt.
INTEGRATION A–Z
NATIONALER INTEGRATIONSPLAN
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Nationaler Integrationsplan
Definition:
Der 2007 auf Initiative der Bundesregierung verabschiedete Nationale Integrationsplan (NIP) ist ein
breites Bündel von Maßnahmen und Selbstverpflichtungen zur gesamtgesellschaftlichen Förderung
von Integration. Die Gesamtkoordination liegt im Bundeskanzleramt bei der Staatsministerin und
Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Der Plan stellt zwei Leitlinien in den Mittelpunkt. Erstens: Integration muss gelebt werden. Sie ist ein
freiwilliger Prozess und lässt sich nicht verordnen. Daher ist es wichtig, Integration als Chance begreif-
bar zu machen. Für ein vertrauensvolles Verhältnis, Gleichberechtigung, Teilhabe und Anerkennung
muss daher immer wieder geworben werden. Zweitens: Integration bedeutet Verantwortung zu
übernehmen. Gelungene Integration ist von strukturellen Bedingungen abhängig. Staatliche
Integrationspolitik muss das Ziel verfolgen, die Rahmenbedingungen für Teilhabe und Chancen-
gleichheit zu schaffen. Außerdem fordert sie Eigeninitiative und die aktive Übernahme von
Verantwortung. Der Nationale Integrationsplan setzt daher auf eine engagierte Bürgerschaft und die
Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure. Integration ist eine übergreifende Querschnittsaufgabe,
deren Facettenreichtum mit ebenso vielen Strategien in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft
verwirklicht werden soll.
Gesellschaftliche Bedeutung:
Auf dem ersten Integrationsgipfel kamen fast 400 Spitzenvertreter aus Bund, Ländern und
Kommunen, den Medien, der Wissenschaft, der Wirtschaft und den Gewerkschaften, der Kirchen und
Religionsgemeinschaften, von Stiftungen und aus Migranten- und zivilgesellschaftlichen
Organisationen zusammen. Durch die gemeinsame Analyse der Ausgangssituation, Austausch und
Vernetzung sollten Synergieeffekte für eine bessere Integration der in Deutschland lebenden
Menschen mit Migrationshintergrund erreicht werden. Zu diesem Zweck wurden mehr als 400
Maßnahmen und Selbstverpflichtungen beschlossen. Themenschwerpunkte waren die Verbesserung
der sprachlichen Qualifikation von Zuwanderer/innen, der Ausbau der Integrationskurse, die Erhöhung
von Bildungs- und Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Migrationshintergrund, die Durchsetzung
der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen, die kommunale Vernetzung und Quartiersarbeit, die
Rolle der Medien, Wissenschaft und Kulturarbeit, die Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements
sowie die integrativen Potenziale des Sports.
Im Oktober 2008 wurde ein Erster Fortschrittsbericht zum Nationalen Integrationsplan veröffentlicht,
der den Stand der Umsetzung der Selbstverpflichtungen umfasst. Zur Umsetzung und Weiter-
entwicklung des Nationalen Integrationsplans wird seit Herbst 2010 ein Nationaler Aktionsplan (NAP)
erarbeitet. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Erarbeitung von klar definierten und überprüfbaren
Zielvorgaben, um die Verbindlichkeit der Integrationspolitik zu erhöhen und die Erreichung von
Politikzielen anhand von Messgrößen in einem klar definierten Zeitraum überprüfbar zu machen.