INTEGRATION A–Z
MEDIEN
95
Medien
Definition:
Unter Medien werden alle Mittel und Verfahren zur Verbreitung von Inhalt (Content) in Wort, Ton und
Bild verstanden. Zu den klassischen Massenmedien gehören die Printmedien, Rundfunk und Internet.
Aber auch massenhafte Reproduktionen wie Flugblätter, Plakate, Aufrufe, Bücher und digitale
Speichermedien wie CD und DVD zählen dazu. Eine stetig wachsende Bedeutung haben das Internet
und andere Verfahren digitaler Informationsübermittlung. Massenmedien richten sich an ein offenes,
breites und verstreutes Publikum. Indessen haben die „Empfänger“ die Möglichkeit nach ihren
Bedürfnissen und Vorlieben aus einer Vielzahl thematisch, sprachlich, räumlich und sozial differen-
zierter Medienangebote zu wählen. Medien ermöglichen Massenkommunikation und schaffen einen
öffentlichen Raum (Öffentlichkeit). Durch Auswahl, Komposition und Interpretation von Nachrichten
beeinflussen Medien die öffentliche Meinung.
Gesellschaftliche Bedeutung
Die Geschichte der Massenmedien kennzeichnet, dass durch die fortwährende technische
Weiterentwicklung, vom gedruckten Wort über den Hörfunk bis zum Fernsehen, mit immer geringerem
Aufwand, ein immer größeres Publikum erreicht werden konnte. Die wachsenden Möglichkeiten durch
Internet und Digitalisierung veranschaulichen, wie die Art zu kommunizieren auch die Ordnung sozia-
ler Beziehungen und der Gesellschaft beeinflusst und verändert. Den Massenmedien kommt in der
Demokratie eine herausragende Rolle zu. Sie sollen die notwendigen und unabhängigen Informationen
liefern, damit alle Bürger/innen an politischen Entscheidungsprozessen sachkundig teilhaben können.
Das Grundgesetz (GG) garantiert den Medien die Freiheit der Berichterstattung und untersagt jede
Form der Zensur. Allen Menschen muss der Zugang zu Medien und Informationen gewährt werden.
Massenmedien sind heute ein hoch professionalisierter Wirtschaftszweig. Im Rundfunk wird die
Aufgabe der Informationsversorgung teils von öffentlich-rechtlichen Anstalten, teils von privaten
Unternehmen, ausgefüllt, die um Inhalte und Marktanteile konkurrieren. Um hohe Marktanteile zu
erreichen, müssen neben der Informationsvermittlung auch Neugier und Aufmerksamkeit erregt wer-
den. Das Treffen einer Auswahl ist aufgrund der Fülle von Nachrichten allerdings zwingend notwendig
und gehört zur journalistischen Berufsqualifikation („Schleusenwärter“). Die sorgfältige Prüfung von
Nachrichten und Objektivität bei der Selektion gehören zum journalistischen Berufsethos.
Angesichts der Menge und Pluralität der Massenmedien ist Medienkompetenz in der heutigen
Gesellschaft eine Schlüsselqualifikation. Zu einem kritischen Umgang mit Medien gehört, sie nicht als
Vermittler, sondern als Akteure zu begreifen. Da sie keine uneingeschränkt neutralen Instanzen sind,
sondern auch verschiedenen Strömungen zuzurechnen sind, sind Widersprüche zwischen Ereignissen
und ihrer Präsentation in unterschiedlichen Veröffentlichungen üblich.
Die Vielfalt medialer Angebote ermöglicht politische und soziale Teilhabe. Allerdings wird die
Zielgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund erst seit kurzem gezielt angesprochen. Im
Rahmen des Nationalen Integrationsplans wurde festgestellt, dass die Massenmedien bisher „ein
nur unvollständiges Bild der Migrantinnen und Migranten und ihrer Bedeutung im wirtschaftlichen,
INTEGRATION A–Z
KULTUR
94
Erscheinungen sowie die kulturellen als auch die kultischen Ausformungen des Fußballs. Kultur des
Fußballs hingegen meint die Werte, die sozialen Potenziale, die im Fußball angelegt sind (Fairplay,
Zusammenarbeit, Solidarität, Teamgeist, Respekt usw.). Hier wird Kultur als Aufgabe, Leitmotiv und
normative Setzung verstanden.
Sporttreiben bedeutet jedoch nicht per se soziales, faires, kameradschaftliches Handeln. Vielmehr ist
es Aufgabe des Sports, darauf hinzuwirken, dass diese im Sport angelegten Werte und Ideale realisiert
und geschützt werden, dass die kulturellen Werte des Sports gelebt werden. Damit wird deutlich, dass
es zur Entfaltung der Kultur des Fußballs, wie des Sports insgesamt, ständiger Überprüfungen bedarf.
Den Trainern/innen und anderen Schlüsselrollenträger/innen in den Vereinen kommt dabei eine zen-
trale Aufgabe zu.
Bei der Integration und Förderung des Miteinanders von Menschen verschiedener Herkunft hat der
Fußball eine Vorreiterrolle eingenommen, aber auch im Fußball gelingen Verständigung und
Integration nicht immer automatisch. Jede und jeder Einzelne, egal welcher Herkunft, welchen Alters
oder welchen Geschlechts ist verantwortlich, die Kultur des Fußballs mitzugestalten.