Längst ist der Schlachtruf „Berlin, Berlin, wir fahren
nach Berlin“ fester Bestandteil des deutschen Fan-Lied-
guts, und die Endspiele finden stets vor ausverkauften
Rängen statt. Zumeist sind sie (abgesehen von den
Kartenkontingenten für die Endspielteilnehmer) längst
ausverkauft, noch ehe die Endspiel-Paarung feststeht.
Seit 1981 schreiben zudem auch die Fußballerinnen
regelmäßig interessante Pokal-Geschichten. Den Titel
des Rekordsiegers trägt der 1. FFC Frankfurt mit acht
Erfolgen, vor dem FSV Frankfurt, der fünf Pokalerfolge
auf seinemKonto verbuchen konnte. Seit dem Jahr 2010
findet das Endspiel der Frauen eigenständig in Köln
statt und zieht eine Vielzahl Frauenfußball-Fans in sei-
nen Bann.
Die beiden Objekte, um die sich all diese Geschich-
ten und Anekdoten ranken, können sich durchaus sehen
lassen. Der Frauen-Pokal wurde 2010 vom Schweizer
Designer Thomas Hug neu entworfen, ist 60 Zentimeter
hoch und elf Kilogramm schwer. Sein Wert beträgt etwa
30.000
Euro, der ideelle Nutzen liegt natürlich weit
darüber.
Gleiches gilt für das „männliche“ Pendant. Der DFB-
Pokal der Männer ist 54 Zentimeter hoch, wiegt 6,25
Kilogramm, besteht aus feuer-vergoldetem Sterling-
Silber und ist mit 210 Gramm Feingold veredelt sowie
mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und 18
Nephriten besetzt. 1991 musste der Cup, dessen mate-
rieller Wert auf 35.000 Euro geschätzt wird und der
über ein Fassungsvermögen von rund acht Litern Bier
oder Sekt für die Siegesfeier verfügt, übrigens um fünf
Zentimeter verlängert werden, da kein Platz mehr für
die Gravur der weiteren Pokalsieger zu finden war.
Zehn Jahre später, im Jahre 2001, war für den
DFB-Pokal eine erneute „Schönheits-OP“ fällig. Rudi
Assauer, dem Manager des in diesem Jahr siegreichen
FC Schalke 04, war die begehrte Trophäe beim Feiern
des Cuperfolgs nämlich heruntergefallen und hatte
erheblichen Schaden genommen. Dass Rudi Assauer die
Reparaturkosten selbst übernommen hat, war nicht nur
Ehrensache, sondern eine weitere der vielen lustigen
und interessanten Geschichten rund um den Vereins
pokal des Deutschen Fußball-Bundes.
Geschichten, an die sich die Fußball-Fans der Bundes
republik gerne erinnern und die auch die Medien immer
wieder gerne aufgreifen. 2011 wurden neue Vermark-
tungsverträge für den DFB-Pokal der Spielzeiten von
2012/2013
bis 2015/2016 verabschiedet. Im frei emp-
fangbaren Fernsehen wurde der Wettbewerb damit für
den neuen Vier-Jahres-Zyklus exklusiv an die ARD
vergeben. Im Bereich Pay-TV bleibt es bei der Partner-
schaft mit Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt also
weiterhin alle DFB-Pokalspiele ab der ersten Runde live
und in der Konferenz. Die zentrale Bandenwerbung
wird weiterhin über die Infront Sports & Media AG
abgewickelt.
❙❙
Den dfb-Pokal der
Frauen gewann 2012 der
FC Bayern München.