Wie hoch der Stellenwert des Talentförderpro-
gramms ist, dokumentiert die Tatsache, dass der DFB
pro Jahr rund zehn Millionen Euro in das Projekt inves-
tiert. Grundsätzlich soll das Talentförderprogramm eine
ideale Ergänzung zu den weiteren Eckpunkten des
DFB-Nachwuchskonzeptes sein: dem Trainer-Service,
den Schulkooperationen, den Leistungszentren der
Lizenzvereine und den Junioren-Nationalteams. Seit
dem Jahr 2006 wird das Talentförderprogramm außer-
dem wissenschaftlich durch Untersuchungen und Ana-
lysen begleitet.
Die kontinuierliche Ausbildung der Nachwuchsspie-
ler zählt zu den wichtigsten Anliegen des DFB. Im kom-
plexen Sportspiel Fußball ist eine verlässliche Prognose,
ob ein junger Spieler in ferner Zukunft zu einem Fuß-
baller der Extraklasse heranreifen wird, äußerst schwie-
rig. Beste fußballerische Anlagen als D- oder C-Junior
sind zwar eine gute Ausgangsposition. Dennoch ist
dadurch nicht gewährleistet, dass ein junger Spieler
später im Spitzenfußball landet.
Ein Beleg hierfür ist der Fakt, dass in den 90er-Jah-
ren nur etwa die Hälfte der debütierenden A-National-
spieler schon im Alter von 15 oder 16 Jahren zur natio-
nalen Spitze zählte. Zur anderen Hälfte gehörten zwar
die regionalen Spitzentalente, diese entwickelten sich
aber erst später zu Top-Spielern. Die Konsequenz: Der
deutsche Fußball darf sich nicht zu früh ausschließlich
auf einen kleinen Kreis an Top-Talenten konzentrieren
und damit ein Großteil seines begabten Nachwuchses
von vornherein unberücksichtigt lassen.
Stattdessen ist es das Ziel des DFB, talentierte und
leistungswillige junge Spieler in Deutschland zu erfas-
sen und so gut wie möglich zu fördern. Um auch ein
effektives Training sicherzustellen, sollen an jedem
Stützpunkt in zwei Gruppen nicht mehr als jeweils 30
Spieler trainiert werden. In der einen Gruppe die Spieler
der Altersgruppe U 11 und U 12, in der anderen die
der U 13 bis U 14. Eine derart umfangreiche und inten-
sive Sichtung dieser Altersklassen ist in Deutschland
einzigartig.
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Dietrich Weise gilt
als einer der sport­
lichen Entwickler ­
des Talentförder­
programms.
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Gerhard Mayer-­
Vorfelder brachte ­
das Talentförder­
programm 2002 auf ­
den Weg.
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Das Talentförder­
programm ist einzig­
artig ­in Deutschland
und bei­spielgebend
in Europa.
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Fussball in der
Schule spielt eine
zentrale Rolle in
der DFB-Nachwuchs-
förderung.