WM-ANALYSE 2010
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DEUTSCHER FUSSBALL-BUND
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WM-ANALYSE 2010
INTERNATIONALE TRENDS – OFFENSIVE
Verbesserte Offensive
Spanien war bereits 2008 das Nonplusultra beim Angrei-
fen gegen einen organisierten Gegner: Längere, in die
ganze Breite angelegte Aufbauphasen mit sicherer Ballzir-
kulation, variablem Passspiel und parallel flexiblen Positi-
onswechseln bereiteten plötzliche Kombinationen in die
Tiefe zum Torabschluss vor.
Der neue Weltmeister brillierte auch bei der WM 2010
mit diesem variablen, sicheren Spiel- und Angriffsaufbau
gegen dicht gestaffelte Defensivformationen, wobei das
Spiel in die Tiefe nicht so effizient funktionierte wie noch
2008 –
ein Beleg dafür sind auch die vielen engen Resul-
tate der Spanier.
Kernelemente dieser effektiven Angriffskonzeption sind:
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Offensivqualitäten aller Aufbauspieler – gerade auf den hinteren
Außenpositionen
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Schaffen von Anspielpunkten in Breite und Tiefe
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Sicheres, variables und breit angelegtes Kombinationsspiel von
hinten heraus
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Vorbereiten und konsequentes Durchspielen plötzlicher Angriffe
in die Tiefe inklusive eines Tempo- und Rhythmuswechsels
Der neue Weltmeister und einige andere Top-Teams wie
auch Deutschland präsentierten viele dieser Qualitäts-
merkmale, dennoch ist gerade die weitere Optimierung
des Angriffsspiels eine Zukunftsaufgabe!
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Die Top-Teams der EM 2008
präsentierten das ganze
Spektrum an effektiven An-
griffsmitteln, auf das sie je
nach Situation variabel
zugreifen konnten.
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Neben der aussichtsreichen
Option „Konter gegen einen
unformierten Gegner”
demonstrierten die EM-
Teams auch gegen kompakte
Defensivblöcke ein breites
Angriffsrepertoire an
Qualität und Effizienz
•
Basis für das Herausspielen
von Tormöglichkeiten war
dabei ein gleichermaßen
sicherer wie variabler
Spielaufbau.
NIEDERLANDE: VARIABILITÄT
DURCH POSITIONSWECHSEL
Die Niederlande praktizierte ein variables Auf-
bauspiel. Ein Mittel dieser Angriffsvariabilität
war eine intensive Rotation mit festen Positions-
wechseln im zentralen Mittelfeld.
TSCHECHIEN: 2. BALL ALS
ANGRIFFSALTERNATIVE
Tschechien praktizierte ein zu „eindimensionales
Angriffsschema“: lange Bälle auf Stoßstürmer
Koller, um den 2. Ball zu verwerten. Das Spielen
auf den 2. Ball war ansonsten stark rückläufig.
Rückblick EM 2008:
KONTROLLIERTER SPIELAUFBAU